Vor vier Jahren kam im NeuLand-Garten zum ersten Mal Deutschlands Urban-Gardening-Szene zusammen. Seitdem lädt jährlich ein anderer Garten zum großen zweitägigen Sommercamp, koordiniert von der Anstiftung. Dieses Mal war Leipzig an der Reihe: Zu „ANNALINDE“ gehört neben einem verwunschen-gemütlichen Gemeinschaftsgarten eine soziale Stadtgärtnerei und demnächst auch ein Obsthain mitten in „Hypezig“.
Das Sommercamp ist ein Bar- und Vernetzungscamp mit Workshops, Vorträgen, Exkursionen – eine Art Klassentreffen, das man mit vielen Fragen besuchen und mit noch mehr Ideen verlassen kann. Die NeuLänder waren zu zweit da (Andrea & Doro); wir stellten unsere 12 Umweltbildungsmodule für Gemeinschaftsgärten vor. Demnächst können Gemeinschaftsgärten Schulklassen und Kindergruppen damit noch leichter und spielerischer mit Wissen rund um Gemüse, Klima und Urban Gardening-Themen versorgen. Andrea, die bei Neuland mit Kindern arbeitet, ließ eine Gruppe von Campbesuchern in die Rolle von Viertklässlern schlüpfen und spielte das Insekten-Modul „Was krabbelt denn da?“ mit ihnen durch – kam gut an!
Die GemeinschaftsgärtnerInnen des „Gartendecks“ Hamburg und des „Kleinen Gartens“ Dresden plauderten aus dem grassrootsstrategischen Nähkästchen – mit überzeugenden Beispielen, wie sie die Kommunalpolitik dazu brachten, urbane Gärten in ihrer Bedeutung anzuerkennen und zu schützen. Danke dafür – ihr zeigt, wie sich die Urban Gardening-Bewegung bewegen kann!
Viele – auch uns – beschäftigte bei diesem Camp die Frage: Wie können Gemeinschaftsgärten Flüchtlinge noch besser einbinden? Wir tauschten ein Abendessen lang Erfahrungen und Telefonnummern aus – die Jungs und Mädels von ANNALINDE schufen am nächsten Tag einfach Tatsachen: Zum Mittagessen luden sie spontan 50 Geflüchtete aus einem benachbarten Zeltcamp ein. Ein bunter, fröhlicher, lauter Abschluss eines Sommercamps. „Du willst es? Dann mach es einfach“. Das alte Urban-Gardening-Motto ist zurück.