Weit war der Weg von der Idee, einen mobilen Gemeinschaftsgarten zu gründen, bis auf das offizielle Plakat der Stadt, mit dem für die Bürgerbeteiligung an dem Jahrhundertprojekt „Parkstadt Süd“ geworben wird. Was das Plakat-Foto angeht, werden da natürlich die richtigen Prioritäten gesetzt. Wir sind in dem Verfahren „Schlüsselakteur“. Das heißt zwar noch nicht viel, aber immerhin so viel, dass wir gefragt werden. Das ist schön, hat aber den hauptsächlich angenehmen Nebeneffekt, dass wir Antworten geben dürfen, müssen und vor allem wollen. Ein paar Fragen vorab: Wie möchten wir in 20 Jahren in diesem neuen Stadtteil leben? Komplett autofrei? CO2-neutral? Wollen wir mehr Energie produzieren, als wir verbrauchen? Wie soll das Müll- und Wassermanagement aussehen? Wo stehen unsere Kisten in vielleicht schon fünf Jahren?
Mitmachen bei der Parkgestaltung
Bis zu den Themenabenden im Mai werden wir gemeinsam Antworten formulieren. Auch auf die Fragen, die für den „Themenabend 4“ von der Stadt bereits formuliert sind: „Wie kann der Park unterschiedliche Nutzungen ermöglichen? Wie können mögliche Initiativen bei der Parkgestaltung mitmachen?“ An Ideen mangelt es uns da ganz gewiss nicht. Einige davon stehen im Positionspapier des Bürgernetzwerkes Südliche Innenstadterweiterung, andere gehen darüber hinaus. Die Auftaktveranstaltung der Bürgerbeteiligung mit etwa 250 Leuten haben wir aus NeuLand-Sicht positiv erlebt. Der Moderator Klaus Overmeyer und Baudezernent Franz-Josef Höing haben glaubwürdig vermittelt, dass sie es ernst meinen mit unserer Beteiligung. Wir lassen uns gegenseitig aufeinander ein.
Anlaufstelle von Spaziergängen
NeuLand war übrigens Anlaufstelle für zwei von sechs Spaziergängen, mit denen die Bürger zu Beginn des Beteiligungsverfahrens das Sanierungsgebiet erkundet haben. Wir haben etwa 50 Besucher über unseren Garten informiert und sind durchweg auf positive Resonanz gestoßen. Viel los war am Sonntag im Garten. Jede Menge Leute waren da und ließen sich von Frank bei einem eher ungeplanten Bienen-Workshop informieren. Und wir haben Ninas Kunstwerk rückgebaut. Ein turbulentes Wochenende. Wir halten kurz inne, holen tief Luft und formulieren mal ganz unbescheiden unser wichtigstes Anliegen in dem Bürgerbeteiligungsverfahren: Wir sind gekommen, um zu bleiben. Nur der Ort steht noch nicht fest.