Zwei Monate nach der Guerilla-Gardening-Aktion mit 170 TeilnehmerInnen wächst das NeuLand-Netzwerk kontinuierlich. Bei den Sonntagstreffen auf der Dombrauerei-Brache finden jede Woche immer mehr Menschen mit spannenden Ideen und Visionen für Köln und die Brache zusammen. Das Interesse für das NeuLand-Projekt schlägt sich auch im Internet nieder: Seit heute hat NeuLand auf Facebook 200 FreundInnen. Vielen Dank, dass Ihr dabei seid!
Autor: Doro (Seite 22 von 24)
NeuLand-Gärtnerin
Nachdem letzten Sonntag über 20 Interessierte an dem Brachenrundgang teilnahmen. Obwohl die Wetterbedingungen alles andere als rosig waren , wurde lebhaft diskutiert, viele Tdeen enstanden, neue Kontakte wurden geknüpft und die obere Brache zum Favoriten für einen mobilen urbanen Gemeinschaftsgarten „auf Wanderschaft“ gekührt. Diesen Sonntag freuen wir uns auf eine gemeinsame Bau- und Grill-Aktion auf der Dombrauereibrache. Wie immer ab 16 Uhr, bei untragbaren Wetterverhältnissen im Stadtwaldholz Koblenzerstr.. Wir stellen Baumaterial, Wetter und Grill!
10 Säcke voller Scherben, Plastk und Papier und ein Haufen Bretter, Rolladen und Teppiche sind die Bilanz: Eineinhalb Stunden lang haben große und kleine NeuLänder heute den westlichen Teil der Dombrauerei-Brache von Müll gesäubert. Ein kleines bisschen besser sieht sie jetzt aus… Immer wieder hielten Sonntagsspaziergänger an der Alteburger und Koblenzer Straße an, spähten durch den Bauzaun, fragten neugierig und freuten sich, dass endlich etwas passiert an der Dombrauerei-Brache. Viele haben vor allem den Biergarten an der östlichen Brache in guter Erinnerung.
Zwei aktuelle Artikel zum Thema Landwirtschaft in der Stadt sind online: Stefan Kaufmann führt in Welt kompakt ein Interview mit NeuLand-Mitgründerin Doro Hohengarten darüber, wie die Idee zum Gemeinschaftsgarten entstand, und Philipp Stierand schreib in seinem Blog Speiseräume über das Landwirtschaftsprojekt des Design Quartiers Ehrenfeld
Die Dombrauerei-Brache ist allein schon wegen ihrer Weite ein Raum für Ideen – kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen mit Gestaltungswillen einfinden, um ihre Vorschläge für den Gemeinschaftsgarten und die Zukunft des Geländes auszutauschen. Diesen Sonntag hatte NeuLand den Grill am Garten aufgestellt. 25 Männer und Frauen kamen – einer sogar aus Bonn. Würstchen und Auberginen spielten nur Nebenrollen – vier Leute bauten aus herumliegenden Brettern und Baumstämmen kurzerhand eine Sitz-Ecke, und dann wurden wichtige Fragen besprochen:
Menschen mit Ideen, die anpacken wollen
Wie soll der Gemeinschaftsgarten aufgebaut sein? Als Spirale, als Stern, auf ein Gartencafé zulaufend? Wie kann dort ein Raum enstehen, an dem sich Menschen in Techniken üben, die für die Zeit nach dem Erdöl wichtig sein werden? Was wären solche Techniken konkret – Gemüseanbau selbst lernen, Solarkocher bauen, mit Wasser wirtschaften, und….? Wie groß soll der Gemeinschaftsgartenanteil sein – und macht es Sinn, Miet-Pflanzkästen anzubieten? Welche ist die nachhaltigste Art, den Garten zu bewässern? Was sind zulässige, also wirklich nachhaltige Materialien für die mobilen Pflanzkästen? Soll es auf dem Gelände eine Boule-Bahn geben? Eine Minigolf-Anlage? Wie kann man die Anschaffungskosten fürs Gartencafé niedrig halten – und welches Angebot soll es haben? Sofort haben sich Mini-Arbeitsgruppen gebildet. Nun wird an der Lösung dieser Fragen gearbeitet. Die NeuLand-Community wächst – mit immer mehr Menschen, die Ideen haben und anpacken wollen.
„NeuLand Köln e.V. i.Gr.“ nennen wir uns ab sofort – bei der gestrigen konstituierenden Sitzung hat sich NeuLand als gemeinnütziger Verein gegründet. „Der Verein hat den Zweck, Volksbildung, Umwelt- und Naturschutz und bürgerschaftliches Engagement zugunsten gemeinnütziger Zwecke zu fördern“, steht in der NeuLand-Satzung. Diesem Zweck möchten wir mit dem Gemeinschaftsgarten-Projekt nachkommen, das wir als Zwischennutzung auf dem Gelände der Dombrauerei-Brache aufbauen wollen. Als Verein haben wir uns gegründet, um als juristische Person Vertragspartner für den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW werden zu können. Dem BLB gehört das Gelände.
Wie es mit dem Areal langfristig weitergeht, weiß derzeit in NRW noch niemand – aber Finanzminister Walter Borjans warnt heute im Kölner Stadtanzeiger vor Wertverlust.