Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Autor: Doro (Seite 7 von 24)

NeuLand-Gärtnerin

Stachliger Schatz: NeuLands Disteln nähren Finken

Wildes Disteldurcheinander am "Mount Gersmann"

Wildes Disteldurcheinander am „Mount Gersmann“

Zu sehen: Die Gemeine Kratz-Distel (Cirsium vulgare) und die Weg-Distel (Carduus acanthoides)
als schaurig-wildes, fast erwachsenengroßes Durcheinander. Auf unserer Brache, einer Aufschüttung mit fremdem Erdreich zur Abschirmung vor potenziell verseuchtem Boden, gedeiht etwas Wertvolles.

Die Gemeine Kratzdistel - nicht gemein genug für diesen Rüsselkäfer!

Die Gemeine Kratzdistel – nicht gemein genug für diesen Rüsselkäfer!

Wieso Wertvolles? Diese Vegetation aus Disteln bietet vielen Finkenarten, insbesondere dem bunten Stieglitz alias Distel-Fink, seine natürliche Nahrung: Distel-Samen. Gerade im Winter finden die gescheckten Schönheiten immer weniger ihres angestammten Futters. Der Grund: In den artenarmen Feldern und Feldrändern, die die Agrarindustrie hervorbringt, und an deren Randbereichen, aber auch in der städtischen „Grün-Ausräumungs-Unkultur“ unserer Städte haben stachelige Disteln keinen Platz. Was für die Finken überlebenswichtig ist, wird als Unkraut vernichtet.

Brachen oder schwach genutzte Innenstadtgrünbereiche wie NeuLand bieten da eine erstaunliche Oase, eine Zuflucht für durchreisende flinke Finken. Herzlich Willkommen!

Iwo Staszewska

Bei der Artenviefaltserhebung im Juni 2014 haben wir an einem Tag rund 95 Wildpflanzen auf NeuLand gefunden. Die gesamte Liste und Infos zum Crowdscience-Event findet ihr auf unserer Wissen-Seite.

Unser Aufgaben-Duschvorhang: Was ihr jederzeit im NeuLand-Garten machen könnt

Ihr kommt häufig in den Garten, würdet gerne etwas tun, wisst aber nicht, was? Wir haben die Lösung!

Seid neustem hängt in der Halle des Volks (das ist der Langbau in der Mitte von NeuLand) unser Aufgaben-Fotoduschvorhang. Darin stecken Kärtchen mit allen Aufgaben, die ihr im Moment ohne großes Gartenwissen und Werkzeug einfach mal so erledigen könnt.

Zum Beispiel:

Die Pflänzchen im Gewächshaus gießen, Müll einsammeln und mitnehmen, Spielzeug wegräumen (Elternsache!) oder – ganz aktuell: Schnecken einsammeln und runter ans Rheinufer bringen. Dort unten schmeckt das Gras mindestens genauso gut wie unsere Salate und Kohlpflänzchen…

Der Duschvorhang wird immer wieder aktualisiert. Also schaut drauf und macht mit – und vergesst nicht, eure Arbeit dann in die Stundenliste einzutragen, die ebenfalls in einer der Fototüten im Duschvorhang steckt. Vielen Dank!

Urban Gardening Manifest: Warum die Stadt unser Garten ist

Jetzt sind auch wir unter die Manifestas gegangen. Warum? Weil wir den Beweggründen und Zielen der Urban Gardening Bewegung zusammen mit zahlreichen anderen Gemeinschaftsgärten in Deutschland Ausdruck verleihen möchten. Wir wollen gezielt daran mitwirken, dass unsere Städte lebenswerte Räume gelebter Nachhaltigkeit und Teilhabe werden. Dafür möchten wir Politik und Verwaltung überzeugen, sich für gemeinschaftliche Gartenräume einzusetzen.

Das Urban Gardening Manifest „Die Stadt ist unser Garten“ wurde beim bundesweiten Sommercamp der urbanen Gärtner im September 2014 in Nürnberg einstimmig verabschiedet. An der Redaktion war NeuLand über eineinhalb Jahre maßgeblich beteiligt – gemeinsam mit dem Allmende-Kontor, dem Prinzessinnengarten, dem Kiezgarten, „Eine andere Welt ist pflanzbar“ und der Anstiftung.

Wir sind Erstunterzeichner. Mehr als 110 Gemeinschaftsgärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben das „Die Stadt ist unser Garten“ bereits unterzeichnet. Das Manifest gibt’s auch auf Englisch, Arabisch, Türkisch.

Bürgerbeteiligung für #ParkstadtSüd begonnen – Großmarkt-Wissen gibt’s nur häppchenweise

Mit sechs Rundgängen durch verschiedene Abschnitte des Sanierungsgebiets hat am 18.4.2015 die Bürgerbeteiligung für die Parkstadt Süd begonnen – jenen riesigen neuen Stadtteil, der in den nächsten 20 Jahren am südliche Rand der Innenstadt entstehen soll, auch dort, wo jetzt NeuLand steht. Wir waren dabei bei Rundgang Nummer 3, der Großmarkt-Tour. Dort wird ab 2020, wenn die Mietverträge auslaufen, Stadtbaugeschichte geschrieben. Aber wie?

Steht einem künftigen Grüngürtel womöglich voll im Weg: Städtisches Gebäude zwischen Großmarkt und Bonner Straße

Steht einem künftigen Grüngürtel womöglich voll im Weg: Städtisches Gebäude zwischen Großmarkt und Bonner Straße

Das Großmarktgelände ist das Filetstück der künftigen Parkstadt Süd. Nirgendwo sonst wird so viel gebaut werden, kein anderes Gebiet lässt so viele Fantasien sprießen wie dieses Gewirr aus Straßen, Zufahrten, Hallen und Gebäuden. Kein Wunder, dass sich unter die Gruppe von Rundgang-Teilnehmern auch Projektentwickler gemischt haben. Die von „Moderne Stadt“ sind da: Die Rheinauhafen-Macher von damals wollen die Parkstadt-Macher von morgen sein.

Wir erinnern uns. Der Rheinauhafen ist ein sozial und ökologisch misslungenes Stadtbauprojekt. Er ist einer der Gründe, warum sich NeuLand 2011 formiert hat: Um zu verhindern, dass zwischen Südstadt und Zollstock, zwischen Uni und Rhein ein neuer Rheinauhafen entsteht. Der Rheinauhafen lebt nicht, und das aus purem Kalkül. Trauen wir diesen Entwicklern zu, einen lebendigen, lebenswerten und nachhaltig durchdachten Stadtteil zu wollen?

In diesem Prozess der #ParkstadtSüd-Entstehung wird es darum gehen, wer wann die richtigen Infos hat – und wer die überzeugendsten Visionen. Einige wichtige Infos (wem gehört hier welches Stück Land, wie lange gehen die Mietverträge zu welchen Konditionen?) haben diese Projektentwickler längst: Ihr Chef ist der bestens informierte Ex-Baudezernent Bernd Streitberger, dessen ehemaliger Referent, Andreas von Wolff, als ebenso gut informierter Rentier hier mitläuft und Auskunft gibt.

Gut informierter Rentier: Andreas von Wolff vor der Großmarkthalle

Gut informierter Rentier: Andreas von Wolff vor der Großmarkthalle

Uns teilnehmenden Bürgern wird das Wissen nur häppchenweise und in kleinen Ausschnitten zur Verfügung gestellt. Das liegt schon am Aufbau der Route. Die „Scouts“ führen uns nicht direkt auf das Marktgelände, sondern erstmal außen herum, den gesamten Bischofsweg entlang.  Erst nach einer halben Stunde gelangen wir zum Haupteingang. Wir haben keine Zeit, uns das gesamte Gelände anzuschauen, uns einen Überblick über das Innenleben des Markts zu verschaffen.

Dafür wartet eine Flut von Infos über die Großmarkthalle auf uns: Der ehemalige Marktvorsteher und der Denkmalschützer der Stadt berichten von der architektonischen, historischen und wirtschaftlichen Bedeutung des 1936 erbauten Gebäudes, das teilweise auf einem ehemaligen jüdischen Friedhof steht. Was immer auch die imposante Beton-Hülle mit dem maroden Keller eines Tages beherbergen wird – ob Jugendzentrum, Bauernmarkt, Museum, Multizweckhalle, Einkaufsmall oder alles zusammen – es wird das Herz des neuen Stadtteils sein.

Ein Blick noch auf den Bunker, die Info, dass östlich der Halle im Boden das geschliffene „Fort Nikolaus“ vermutet wird – dann ist die Zeit schon um.

Historischer Schatz unter dem Asphalt: Hier wird "Fort Nikolaus" erwartet

Historischer Schatz unter dem Asphalt: Hier wird „Fort Nikolaus“ erwartet

Wir haben mit keinem der mehr als 5000 Menschen gesprochen, die hier täglich arbeiten. Wir haben mit keinem Mitglied des Schützenvereins geredet, die den Bunker von innen kennen. Wir haben nicht mit den Bewohnern der Übergangswohnheime entlang der Marktstraße gesprochen. Wir haben keinen der zahlreichen Künstler getroffen, die auf dem Großmarkt ihr Atelier haben. Und wir haben nicht diejenigen kennengelernt, die hier angeblich illegal wohnen.

Werden sie im Laufe der Bürgerbeteiligung noch eine Stimme bekommen?

AG Flüchtlinge

Diese Arbeitsgruppe hat sich zur Aufgabe gemacht, Flüchtlinge in die Gartengemeinschaft einzubinden. Es wird zusammen gegärtnert, gekocht, gegessen und gefeiert.

Arbeit: körperlich, organisatorisch, interkulturell und kulinarisch
Treffen: nach Absprache
MitmacherInnen: Herzlich willkommen!
Kontakt: Andrea, info(at)neuland-koeln.de

Volkszählung im NeuLand-Garten: Kraut-Science für alle!

Iwo und Timm stehen euch beim Arten- und Sortenbestimmen zur Seite.

Crowdscience! Einen Tag lang werden wir gemeinsam erheben und erleben, welche Tiere und Pflanzen sich im NeuLand-Garten zuhause fühlen.  Wir bestimmen alles, was wir entdecken: Blumen, Gräser, Kräuter, Bäume, Vögel, Insekten, Spinnen, Schnecken, Säugetiere, …  Professor Hermann Bothe (Botaniker, Uni Köln), Timm (Zoologe) und Iwo (Agrarwissenschaftlerin) stellen ihr Fachwissen zur Verfügung und helfen bei der Artenbestimmung. Vorkenntnisse braucht ihr keine, Altersbeschränkung gibt’s auch nicht – ihr dürft einfach auf Entdeckungstour gehen und was dazulernen.  Wer will, kann mitbringen, was er zum Finden und Bestimmen brauchen könnte: Lupen, Lupengläser, Einmachgläser, Bestimmungsbücher, Kescher, …

Ablauf:

7:30-9 Uhr: Vögel

9-14 Uhr: Insekten, Spinnen, Kriechtiere, Pflanzen

14-23 Uhr: Offenes Weiterforschen

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