Immer mehr KölnerInnen unterstützen NeuLand und werden Beetpaten und Beetpatinnen. Zum Beispiel Carolin und Patrick, die in Zollstock eine Agentur für nachhaltiges Markendesign betreiben. Als Dankeschön überbrachten wir Carolin heute zwei Beetpatenschaftskarten mit Saatgut aus dem Gemeinschaftsgarten!
Autor: NeuLand (Seite 14 von 16)
Eiskalte Temperaturen, immer noch ein brandheißes Thema: Die nicht wirklich skandalfreie Geschichte unserer ehemaligen Brache stand im Mittelpunkt einer Führung durch den Garten und über das Großmarktgelände. NeuLand-Gärtner Stefan Rahmann berichtete von dem legendären Investor, der 2008 auf dem Gelände die „Dom-Gärten“ bauen wollte. Mit Teich und Wäscheservice und allem Zipp und Zapp. Wurde nix draus. War wohl zu teuer. Auch Paul Bauwens-Adenauer, der sich von dem Bauunternehmer Bauwens adoptieren ließ und danach dessen Firma vorstand und -steht, war Thema. Aber nur so am Rande. Doch Obacht: Nicht, dass uns da der Paul durchgeht! Mit all den Millionen, die ihm der Liegenschaftsbetrieb des Landes beim Kauf des Geländes überwiesen hat. Überrascht waren die Teilnehmer und -nehmerinnen der Führung angesichts der Größe des Großmarkt-Geländes. 100 Hektar sind eben 200 Spielfelder in Fußball-Stadien. Viel Platz für Wohnhäuser – und Gemeinschaftsgärtner. Auch für Spaziergänge im Winter.
Von drauß vom NeuLand komm‘ ich her, ich muss Euch sagen, es weihnachtet sehr. Allüberall in den Pflanzkistenritzen sah ich goldene Lichtlein sitzen. Und droben aus dem Bürocontainertor sah mit großen Augen der Koordinator hervor. Dirk wartete nämlich in winterlicher Idylle auf Menschen, die gegen Spende eine Kiste Mineralwasser vor dem Erfrieren retten wollten. Das Warten hatte er sich mit einem Lagerfeuer erträglich gemacht, auf dem Daniel gleich seinen Spezial-Tee zelebrierte. Der Topf war so heiß, den konnte man mit der Kneifzange nicht anfassen. Aber mit einer Schraubzwinge kein Problem. Das war typisch NeuLand – Improvisation auf kleinstem und deshalb größtem Niveau. Kocht der Weihnachtsbäcker Chai, ist das manchmal Leckerei. Die genossen auch Kinder und Mütter, die vorher im Ski-Gebiet Mount Gersmann Schlitten gefahren waren. Und als dann auch noch „Bewegung“ in den Vulkan unter dem Lingemannkaputtoschredderoso kam, wurde der Tag in unserem Garten für alle unvergesslich. Dieses Stück Land mitten in der Stadt ist einfach einmalig. Und jetzt in zauberhaft-winterlicher Idylle immer einen Besuch wert.
NeuLänderin Katja über den Aktionsnachmittag gegen Lebensmittelverschwendung auf dem Hürther Gertrudenhof
Auf einem Tisch im Hof: Unförmige Gurken und Kürbisse, zu große und zu kleine Kartoffeln und Kohlköpfe, die keine Chance haben in den Supermarkt zu gelangen. Trotz ihrer Form und Größe landen sie jedoch nicht im Abfall, sondern werden günstiger oder extra deklariert verkauft, wie uns Bauer Peter Zens versicherte.
Dann begann die Führung über den Hof, aufs Feld, ins Kartoffelhaus – aussortierte Kartoffeln dienen noch als Schaffutter – und zu den Tomaten, deren Restbestände wir ernten und mitnehmen durften.
Führungen dieser Art um Kinder und Erwachsene an die Problematik der Lebensmittelverschwendung heranzuführen und auch mögliche Alternativen aufzuzeigen, gibt es häufig auf dem Gertrudenhof. Öffentlichkeitsarbeit wird groß geschrieben.
Leider jedoch ist das Gemüse, das hier produziert wird, keine Bio-Ware. Trotz dem sehr guten Ansatz der Lebensmittelverwertung wird auch hier gedüngt. Schade, wie einige Besucher fanden.
Zu erwähnen bleibt die leckere Kürbissuppe für alle Teilnehmer nach dem Rundgang!
Die NeuLänder Alex Follmann und Judith Levold vertreten NeuLand am Mittwoch beim dritten Treffen des BUGA-Beirats, zu dem die Stadt einige Initiativen und Verbände eingeladen hat, die mit dem Gelände am Großmarkt, mit Natur, Bürgerpartizipation zu tun haben. Es könnte das letzte Treffen des Gremiums werden, denn die Stadt Köln wird wohl ihre BUGA-Bewerbung zurückziehen, wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet.
Wie geht es jetzt weiter – in Sachen BUGA und mit dem gesamten Areal zwischen Südstadion und Rheinufer, mit dem Großmarkt und der Dombrauerei-Brache, auf der NeuLand entstanden ist? Wer soll nun darüber entscheiden, wie breit der künftige Grüngürtel wird, der dort entsteht – die Investoren, die dort bauen wollen, die Stadt, die Land verkaufen möchte, die Bürger? Und: Wieviel Geld hat die BUGA-Bewerbung bislang verschlungen?
Solche Fragen wollen wir am Mittwoch in Sachen BUGA stellen. Fallen Euch noch weitere Fragen ein?
Nach einer gefühlten Weltreise durch unser schönes Köln – links- wie rechtsrheinisch – erreichte vergangenen Samstag eine bunte Truppe NeuLänder, Obsthainler, Ehrenfelder Bunkergärtner und weiterer Mitglieder des ‚Netzwerk Urbanes Grün Köln‘ (NUGK) den Thurner Hof in Köln-Dellbrück.
Dellbrück? Thurner Hof? – Noch nie gehört? Dann aber schnell die letzten schönen Gartentage nutzen und hinfahren! Der ursprünglich als Wehranlage erbaute Hof liegt an der heutigen Mielenforsterstraße nicht weit vom Dellbrücker Mauspfad. Und Mäuse gibt es sicher im alten Gemäuer einige, aber noch viel mehr Wühlmäuse im Garten. Zum Opfer gefallen sind diesen in diesem Jahr die komplette Kartoffelernte.
Aber das tut dem Eifer der Bio-Gärtner vom Thurner Hof keinen Abbruch. Im Gegenteil, zwischen Totholzhaufen und Wehrgraben liegt seit 1987 ein kleines Bio-Garten-Paradies. Nach mittelalterlichem Vorbild zieren Buchsbaumhecken die Gemüsebeete und geflochtene, lebende Weidenzäune umgeben die Streuobstwiese. Hier liegt auch versteckt das Hotel ‚Zur Wildbiene‘ und das beeindruckende Bienenhaus. Durch eine Scheibe lässt sich der rege Flugverkehr der Bienen verfolgen. Der Flughafen Köln-Bonn ist dagegen langweilig, aber ein Nachflugverbot steht nicht zur Debatte in Dellbrück.
Die Abgesandten von NeuLand sind allerdings nicht mit leeren Händen vom Thurner Hof zurückgekehrt in heimische Gefilde, sondern haben der Großzugigkeit des Thurner Hof Teams zum Dank einiges an Pflanzen mitnehmen dürfen. Zum Besuch des Thurner Hofs bedarf es heute keiner Eroberung mehr, sondern das mittelalterliche Gartenparadies öffnet jeden zweiten Samstag im Monat für Interessierte seine Pforten. Weitere Infos zum Garten findet sich hier: http://www.stadt-koeln.de/5/volkshochschule/projekte/00099/