Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Autor: Stefan (Seite 10 von 18)

Zelt vor Herbststürmen gerettet – Entspannen im Glaspalast!

Alle Vollpfopsten sind locker. Kann abgebaut werden.

Alle Vollpfopsten sind locker. Kann abgebaut werden.

Erfolgsmeldung 1: Einen Tag vor Einsetzen der angekündigten Herbststürme haben wir das große Zelt abgebaut. Das war knapp. Ob wir es im Frühling an anderer Stelle wieder aufbauen, oder auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Vereinsmitglieds auf den Aufbau verzichten, steht noch nicht fest. Man darf gespannt sein. Erfolgsmeldung 2: Die Glasjurte steht. Unsere Freunde von Zug um Zug haben sich schon wieder selbst übertroffen. Ob wir den achteckigen Glaspalast als Wintergarten nutzen oder als Gewächshaus, wissen wir noch nicht. Die Tendenz geht eindeutig in Richtung Chill-Lounge. Man darf entspannt sein.

Von NeuLand nach Limburg: Eine Betkiste für Seine Exzellenz

Hochwertigste hölzer für zahlungskräftigste Kunden lagern in unserem Depot.

Hochwertigste hölzer für zahlungskräftigste Kunden lagern in unserem Depot.

Wie erst jetzt bekannt wurde, hat Franz-Peter Tebartz-van-Elst Anfang April bei NeuLand eine Betkiste bestellt und ohne Aufforderung und Rechnung 18.000 Euro überwiesen. Das verlautete aus eingeweihten Kreisen. Ein Bistumssprecher sagte, der Bischof habe sich über das Schnäppchen wie ein junger Gott gefreut: „18.000 Euro sind wohl nicht zuviel bezahlt für ein kleines Stück vom Paradies.“ Doch nach einer ersten Inaugenscheinnahme der Euro-Palette mit Aufbau trat Seine Exzellenz vom Kauf zurück. Das mit der Betkiste habe er sich irgendwie anders vorgestellt. Statt dessen wolle er doch lieber wie geplant in seiner kleinbescheidenen Privatkapelle den Allerhöchsten in mindestens so hohen Tönen loben. In die zurückgeschickte Kiste pflanzen wir Goldregen. Das sind wir ihr irgendwie schuldig.

Klammern auf ganz hohem Niveau – NeuLand im Oktober

Auch im NeuLand lässt der Oktober keinen Zweifel daran, was die Stunde geschlagen hat. Es herbstelt. Wer jetzt keine Beetkiste hat, der baut sich keine mehr. Wer jetzt allein ist, muss es nicht lange bleiben. Denn selbst in der unwirtlichen Jahreszeit trifft man im NeuLand eigentlich ständig Gemeinschaftsgärtner, die Beete wintertauglich machen, die letzte Ernte einfahren, Saatgut sammeln und sich über neue Mitgärtner und -gärtnerinnen freuen. Es ist viel passiert in den vergangenen Tagen: Angehende Gemeinschaftsgärtner von Wolgast bei Usedom bis Stuttgart beim Neckar haben an dem Workshop „Wie gründe ich einen Gemeinschaftsgarten?“ teilgenommen, zu dem wir gemeinsam mit der Anstiftung eingeladen hatten. Nach einer Führung durch unseren Garten war Bewegung angesagt. An zwei Tagen haben wir den Campus-Garten, die neue Gartenwerkstatt Ehrenfeld, den Guilleaume-Garten und die Pflanzstelle besucht.

Tanz auf drei Baustellen

Im NeuLand tanzen wir derzeit auf drei Baustellen. Die Gastro-AG treibt den Küchenausbau voran, Michel und Helfer sind dabei, eine Pergola zu bauen, um den Blauregen von der Alteburger Straße vor dem Abholzen in unseren Garten zu retten, und Gerhard bereitet die Eröffnung des neuen Eingangs an der Koblenzer Straße vor. Sieht ein bisschen so aus wie die Auffahrt zur Villa Hügel beim Baldeneysee. Nur geschwungener. Und rot. Und überhaupt bietet sich im NeuLand derzeit ein prachtvolles Farbenspiel. Die Ringelblumen blühen um die Wette, und der Baumspinat konkurriert mit dem wilden Wein um den Titel „Mister Indian Summer“. Ernten sollte man jetzt die letzten grünen Tomaten, deren Zweige sich in der seltenen Oktobersonne an die Rankhilfen klammern. Aber zugegeben: Das ist Klammern auf ganz hohem Niveau.

Wer gute Grundsätze hat…

Rolf Krähmer ist ein Mann mit festen Überzeugungen: „Ich wohne in Nippes. Da fährt man nicht in die Südstadt!“ Aber getreu dem Motto „Wer feste Grundsätze hat, muss keine Prinzipien reiten“ machte der Geschäftsführer des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW für NeuLand eine Ausnahme. Der Eigentümer unseres Grundstücks kam zur Chefvisite. Und so stand er neben Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, die sich ebenfalls die Ehre gab, im Garten und war ziemlich baff: „Da haben Sie aber eine Menge auf die Beine gestellt.“ Und auf rote Erde.

Bürgergarten in öffentlichem Grün

Frau Bürgermeisterin war schwer entzückt. Für die Zukunft kann sie sich vorstellen, dass der NeuLand-Garten in die Verlängerung des Grüngürtels integriert wird. Ein Bürgergarten in öffentlichem Grün. Da simmer dabei. Natürlich haben wir auch den Geschäftsführer nach der Zukunft von NeuLand und dem Stand in Sachen Justizzentrum auf unserer Fläche gefragt. Er gab den Geheimniskrämer: „Wir prüfen derzeit etliche Alternativstandorte. Welche, kann ich nicht sagen.“ Auf die Frage, was man in zwei Jahren auf unserer Fläche sehen werde, war seine Antwort eindeutig: „Bagger.“ Jetzt mal unter uns, Herr Krähmer: Welchen Grund sollten wir haben, mit derart schwerem Gerät zu gärtnern?

Ausreißer am Dom: Kardinalfehler – aber Tschö mit ö, Herr Meisner

Immer weiter geht die Reise unserer drei Ausreißer auf der Suche nach Grün durch die unendlichen Weiten der Kölner Grauwacke. Wie geht es Euch? Denkt Ihr an NeuLand in der Nacht? Geschenkt, Ihr habt Euch ja davongemacht. Und jetzt? Resigniert Ihr Drei und kehrt reumütig zu uns zurück? Wir waren neugierig und haben uns mit Antalya-Strand-Ein-Euro-Gucci-Brille und Plagiat-Bart herangewanzt, um ein Gespräch unserer kecken Pflanzkiste, unseres tumben Pflanzsacks und unseres Piraten zu belauschen. Schlechte Laune nach dem Desaster auf dem Breslauer Platz? Eines vorweg: Auf unserem Horchposten wurden wir gelinde gesagt mehr als überrascht. Denn der Freibeuter machte angesichts der Hüsjer bunt am Alder Maat auf Bildungsbürger: „Die steinernen Häuser schauten mich an, als wollten sie mir berichten Legenden aus altverschollener Zeit, der heil’gen Stadt Köllen Geschichten.“ In der Sprache der Halle des Volkes: Grün war da vor 200 Jahren nix, und das hat sich nicht geändert. Ist bis heutzutage wohl auch nicht gewollt. Aber: Der Pirat zitiert Heinrich Heine? Stadt Köln – Ein Minder-Märchen? Sei es drum. Weiter ging’s durch die Altstadt. Auf die Domplatte treiben ließen sich unsere Drei ohne Worte. Eigentlich war alles gesagt. Es war spät geworden.

Die große Kirche gegenüber von McDonals’s

Aber vor der großen Kirche schräg gegenüber von McDonald’s machte der Pirat erneut auf Heine: „Doch siehe dort im Mondenschein den kolossalen Gesellen, er ragt verteufelt schwarz empor, das ist der Dom von Köllen.“ Was war hier los? „Hier wächst noch nicht mal in den Ritzen zwischen Platten Löwenzahn. Und die Pilze vor dem Dom-Hotel sind auch nur aus Beton“, merkte die Kiste auf der Platte an. Der tumbe Sack war völlig überfordert, zitierte aber Heine  zu aller Überraschung: „Es gibt zwei Sorten Ratten, die hungrigen und die satten.“ Der Freibeuter war nicht zu bremsen. In einer überlebenswichtigen Erkenntnis endete mit Heine seine trennscharfe Analyse der Herrschaft von Meisner, Börschel, Bauwens-Adenauer: „Sie sangen das alte Entsagungslied, das Eiapopeia vom Himmel, womit man einlullt, wenn es greint, das Volk, den großen Lümmel. Ich kenne die Weise, ich kenne den Text, ich kenn auch die Herren Verfasser. Ich weiß, sie tranken heimlich Wein, und predigten öffentlich Wasser.“ Wasser? Verdammt, Jungs, da war doch was“, rief der Freibeuter entsetzt: „Wasser, das haben wir ja total vergessen. Wir brauchen doch endlich Wasser!!!“

Detroit, Paella, Villariba

Wieder mal ein NeuLand-Abend, wie er im Buche steht. Und am Ende waren alle  satt und schlauer. Doch der Reihe nach: Unsere ehemaligen Ex-Praktikantinnen Rosalie Nussbaum und Jutta Zingsheim waren in Detroit und haben sich dort in den überall sprießenden urbanen Gärten umgeschaut. Von ihrer Reise berichteten sie in der Halle des Volkes. Schon vorher hatten sich die Vegan-Köche Leif, Peter und René um unsere Riesenpfanne versammelt und eine erstklassige Paella gerührt. Die diente allen als Grundlage für das ein oder andere Kölsch.Und die Pfanne glänzte dank zahlreicher Helferinnen nach Gebrauch wie neu und wie in Villariba – wo Vorbilder auch Freunde sind. Der erste Spot war der beste.Seht selbst!

http://www.youtube.com/watch?v=B37JGubAcSU

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