Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Kategorie: Wir planen die Stadt (Seite 8 von 12)

Was mehr wird, wenn wir teilen – Vortrag und Diskussion mit Silke Helfrich

Was haben Saatgut und Software gemein? Was verbindet philippinische Bauern mit Kölner Gemeinschaftsgärtnern? Welche Rolle spielte gemeinsames Wirtschaften schon im Mittelalter? Wieso hat Teilen nicht unbedingt mit Nächstenliebe zu tun? Silke Helfrich, Autorin und Commons-Aktivistin aus Jena, führt in die Diskussion über Gemeingüter, Commons und Allmende ein.Ein Abend zum Nachdenken und Diskutieren übers Teilen: Mittwoch, 13.3.2013, 19 Uhr, Kunsthaus Rhenania, Bayenstr. 28, 50678 Köln. Eintritt: kostenlos

Jenseits von Markt und Staat

Silke Helfrich hat zuletzt das Buch „Commons – Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat“ veröffentlicht –  gemeinsam mit der Heinrich Böll Stiftung und dem transkript Verlag (Bielefeld 2012). Die ausgebildete Pädagogin und Philologin ist seit Anfang der Neunziger in der Entwicklungspolitik aktiv. Zwischen 1990 und 2007 war sie Büroleiterin der Heinrich Böll Stiftung in Mittelamerika/Mexiko/Kuba. Sie ist Mitbegründerin der Commons Strategies Group, Bloggerin (www.commonsblog.de) und viel unterwegs, um Brücken zu bauen zwischen unterschiedlichen Commons-Debatten und Praxen an unterschiedlichen Orten der Welt. Silke Helfrich lebt in Jena. Wer sich ins Thema einlesen will, kann z.B. den Gemeingüterreport der Heinrich-Böll-Stiftung durchschmökern, an dem auch Silke Helfrich mitgeschrieben hat. Kostenlos runterzuladen ist er hier.

 

Angehende GeographInnen: Stadtentwicklung praktisch

Uni Köln bei NeuLand: Elf Studierende der Geografie unter der Leitung von Tine Trumpp lernten gestern gemeinsam mit den NeuLändern Dirk Kerstan und Stefan Rahmann neben Pflanzkistenbau Interessantes über die städtebauliche Zukunft und die Entstehungsgeschichte des NeuLand Gartens. Urban Gardening analog und in 3D statt Hörsaal und Laptop!

Nicht, dass uns da der Paul durchgeht!

Eiskalte Temperaturen, immer noch ein brandheißes Thema: Die nicht wirklich skandalfreie Geschichte unserer ehemaligen Brache stand im Mittelpunkt einer Führung durch den Garten und über das Großmarktgelände. NeuLand-Gärtner Stefan Rahmann berichtete von dem legendären Investor, der 2008 auf dem Gelände die „Dom-Gärten“ bauen wollte. Mit Teich und Wäscheservice und allem Zipp und Zapp. Wurde nix draus. War wohl zu teuer. Auch Paul Bauwens-Adenauer, der sich von dem Bauunternehmer Bauwens adoptieren ließ und danach dessen Firma vorstand und -steht, war Thema. Aber nur so am Rande. Doch Obacht: Nicht, dass uns da der Paul durchgeht! Mit all den Millionen, die ihm der Liegenschaftsbetrieb des Landes beim Kauf des Geländes überwiesen hat. Überrascht waren die Teilnehmer und -nehmerinnen der Führung angesichts der Größe des Großmarkt-Geländes. 100 Hektar sind eben 200 Spielfelder in Fußball-Stadien. Viel Platz für Wohnhäuser – und Gemeinschaftsgärtner. Auch für Spaziergänge im Winter.

Favela Verde – unser Partnerprojekt in Rio de Janeiro

Vergangenen Samstag bekam NeuLand Besuch aus Brasilien – Dinei Medina, Mitgründer des Stadtentwicklungsprojekts Favela Verde (Grüne Favela) ließ sich von Gartenkoordinator Dirk Kerstan im NeuLand-Garten Ideen für Gemüseanbau auf engstem Raum zeigen. Dinei zeigte uns dafür, wie mit ausrangierten Milchtüten Wellblech isoliert und mit Wasserflaschen Wände begrünt werden können.

Kennengelernt hatten wir uns am Vortag im Rathaus, wo beide Organisationen bei der Veranstaltung „Rio plus 20 – Nachhaltige Entwicklung in Rio de Janeiro und Köln“ vor rund 100 Gästen ihre Arbeit präsentieren durften. Die Partnerschaft ist vereinbart – wir sind schon gespannt, was daraus wächst!

Eure Fragen in Sachen BUGA-Bewerbung

Die NeuLänder Alex Follmann und Judith Levold vertreten NeuLand am Mittwoch beim dritten Treffen des BUGA-Beirats, zu dem die Stadt einige Initiativen und Verbände eingeladen hat, die mit dem Gelände am Großmarkt, mit Natur, Bürgerpartizipation zu tun haben. Es könnte das letzte Treffen des Gremiums werden, denn die Stadt Köln wird wohl ihre BUGA-Bewerbung zurückziehen, wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet.

Wie geht es jetzt weiter – in Sachen BUGA und mit dem gesamten Areal zwischen Südstadion und Rheinufer, mit dem Großmarkt und der Dombrauerei-Brache, auf der NeuLand entstanden ist? Wer soll nun darüber entscheiden, wie breit der künftige Grüngürtel wird, der dort entsteht – die Investoren, die dort bauen wollen, die Stadt, die Land verkaufen möchte, die Bürger? Und: Wieviel Geld hat die BUGA-Bewerbung bislang verschlungen?

Solche Fragen wollen wir am Mittwoch in Sachen BUGA stellen. Fallen Euch noch weitere Fragen ein?

0 Kommentare

Organopónicos und Schnupfennasen

Dicken Respekt vor Euch, liebe rund 25 NeuLänderInnen und Neugierige, und vor allem vor Professor Jorge Peña Díaz: Die Umstände am Mittwoch, dem Abend, an dem es bei NeuLand um Kuba ging, waren alles andere als karibisch. Der kalte Oktoberregen prasselte auf unser Zelt, der Wind umtoste unsere Schnupfennasen, sogar der Generator gab zwischendurch den Geist auf.

Doch unser Gast aus Havanna ließ sich davon nicht beirren: Aus seinem eineinhalbstündigen Vortrag voller spannender Details zum Thema Stadtplanung in der baulich von zahlreichen historischen Phasen geprägten Hauptstadt Kubas konnten wir eine Menge mitnehmen.

Zum Beispiel, dass die geraden, langen Gemüsebeetlinien der Agricultura urbana y suburbana, der (vor)städtischen Landwirtschaft, in dem Moment entstanden, als Kuba nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion innerhalb von Monaten plötzlich ohne den Großteil seiner bisherigen Erdöl- und Produkteinfuhren auskommen musste. Dass die so genannten „Organopónicos“, die genossenschaftlich-kollektiv geführten Gemüsegärten, in allen Städten Kubas zu finden sind und inzwischen einen bedeutenden Anteil der in Kuba konsumierten Lebensmittel produzieren. Und dass die Not, Gemüse anzubauen, auch die Stadtplaner vor spannende Herausforderungen stellt – und Städte wie London und Köln von den Antworten aus Kuba inspirieren lassen. Gracias, Jorge!

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2024 NeuLand Köln

Theme von Anders NorénHoch ↑