Da kamen sie – zwei Gruppen von Flüchtlingen mit Sack und Pack voller Grillgut und unsicher, was sie erwarten würde. Wie spreche ich am besten mit jemandem, den Krieg, Verfolgung odereinfach lebensbedrohliche Armut nach Deutschland verschlagen hat? Die Antwort ist ganz einfach und jeder kann es: Lächeln und zuerst mit den Kindern reden, außerdem mit langsamem Deutsch und Händen und Füßen! Die Pänz sprechen meist viel besser Deutsch als ihre Eltern, die zwischen
der Organisation ihres Lebens in engen Wohnheimen, der deutschen Bürokratie und der Sorge um ihre ungewisse Zukunft mit dem Deutschlernen etwas langsamer vorankommen. Fazit unseres Sommerblutfestivaltags mit Flüchtlingen aus zwei Kölner Wohnheimen: Gärtnern und Grillen klappen gut, sich grenzüberschreitend amüsierende Kinder zeigen, wie es geht und alles war gekrönt von Sonnenschein und viel Arbeit! Wir hoffen, dass die Vertriebenen wiederkommen und freuen uns, einige von ihnen kennengelernt zu haben.
Niros aus Syrien
Niros, 26 Jahre alt, aus Syrien, seit zweieinhalb Jahren hier. Sie und ihr Mann Bengin haben vier Kinder, das älteste, Mohamad, ist zehn Jahre alt und körperlich behindert, im Bürgerkriegssyrien hätte der Junge nie so versorgt werden können wie hier: er läuft, bis vor zwei Jahren undenkbar. Der Rest ihrer Familie: vor dem Krieg in die Türkei geflohen.
„ich wünsche mir, hier bleiben zu können, denn hier können meine Kinder zur Schule und ich sehe eine Zukunft.“
Sultana aus dem Irak
Sultana, 26 Jahre alt, aus dem Irak, seit 2 Jahren hier. Sie hat drei Kinder und kam mit zwei von ihnen zu Fuß über die türkische Grenze, dann mit dem Auto nach Deutschland – wegen ihres Glaubens wurde ihr Mann im Irak bedroht, auch sie wünscht sich, hier bleiben zu können. Sie hat schon den begehrten blauen Pass, der ihr eine eigene Wohnung ermöglicht
und die Aussicht, arbeiten zu dürfen. Bei uns darf jetzt schon jeder mitarbeiten und mitgenießen!