NeuLand Köln

Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

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Warum wir uns im „Ernährungsrat für Köln und Umgebung“ engagieren

Logo ErnährungsratAls erste Stadt in Deutschland hat Köln seit März einen Ernährungsrat. Auch NeuLand arbeitet in diesem Gremium mit.

Warum machen wir mit?

Weil wir glauben, dass wir hier gemeinsam mit engagierten Anderen wichtige Veränderungen für Köln erreichen können.

Worum geht es?

Ziel ist es, dass alle Kölner Bürgerinnen und Bürger über das Wissen und die Möglichkeiten verfügen, gesunde, bezahlbare Lebensmittel selbst anzubauen oder zu kaufen, diese zuzubereiten und zu genießen. Kölnerinnen und Kölner sollen ihre vielfältigen Esskulturen und -traditionen leben und dabei bevorzugt auf regionale, saisonale, frische, ressourcenschonend produzierte und verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen können.

Für uns bedeutet das u.a., dass wir uns dafür einsetzen, dass nicht-kommerzielle Urban-Gardening-Räume in Köln weiter bestehen und entstehen können. Denn sie sind Orte, an denen regionale und saisonale Ernährung und nachhaltiger Anbau ausprobiert, gelernt und fortentwickelt werden können. Mehr dazu im Urban Gardening Manifest. Außerdem machen wir uns dafür stark, dass die Parkstadt Süd ein essbares Modellstadtviertel wird.

Wie soll das erreicht werden?

Der Ernährungsrat will möglichst viele Einrichtungen, Personen und Gruppe zusammenbringen, die etwas bewegen können. Sie tauschen sich aus, verhandeln und erarbeiten als Experten und Berater für eine regionale Ernährungspolitik Empfehlungen an die Kölner Politik und Verwaltung. Dabei wollen sie unter anderem eng mit der Verwaltung zusammenarbeiten.

Wer ist im Ernährungsrat?

Der „Ernährungsrat für Köln und Umgebung“ hat in der Regel 30 Mitglieder – 10 aus der Zivilgesellschaft, 10 aus der Wirtschaft und 10 aus Politik und Verwaltung. Vier Mitglieder im Bereich Politik und Verwaltung wurden von den vier großen Fraktionen im Kölner Stadtrat benannt. Weitere Mitglieder wurden in einem einjährigen Prozess, den der Verein Taste of Heimat initiiert hat, benannt, darunter Landwirte, Lebensmittelhandwerker, Gastronomen, Ernährungswissenschaftlerinnen. Acht Mitglieder im Bereich „Zivilgesellschaft“ sind aus den vier Ernährungsrats-Ausschüssen automatisch entsendet – es sind die jeweils 2 gewählten Sprecher aus jedem Ausschuss. Der Ernährungsrat tritt von Juni 2016 an vier Mal im Jahr zusammen.

Vier Gründe für Ernährungsräte

Die wichtigsten Gründe, warum wir Ernährungsräte brauchen (Quelle: ernährungsräte.de)

Was machen die Ausschüsse?

In den vier Ausschüssen kooperieren seit 2015 mehr als 100 freiwillige Engagierte aus Köln und Umgebung zu folgenden Themen:

  • Regionale Direktvermarktung
  • Events zum Thema regionale, nachhaltige Ernährung
  • Urbane Landwirtschaft / Essbare Stadt
  • Ernährungsbildung und Schulverpflegung

Die Ausschüsse treffen sich ca. alle 2-3 Monate. Innerhalb der Ausschüsse gibt es zum Teil Arbeitsgruppen. NeuLand ist mit Doro Hohengarten (Ausschusssprecherin) und Lilia Katona im Ausschuss Urbane Landwirtschaft/Essbare Stadt vertreten. Dort arbeiten wir zurzeit an der Arbeitsgruppe „Essbare Stadt“ mit – mit dem Ziel, die Stadt Köln bei der Ausarbeitung ihres gleichnamigen Konzeptes zu unterstützen. Die Ausschüsse sind grundsätzlich für alle offen, die mitarbeiten wollen. Bewerben kann man sich bei Taste of Heimat.

Gibt es aus NeuLand-Sicht schon Erfolge?

Jein. Die Kölner Verwaltung wurde im Juni 2016 vom Rat der Stadt per Beschluss damit beauftragt, ihr Konzept „Essbare Stadt“ konkret weiter zu entwickeln. Dazu soll sie unter anderem den Kölner Ernährungsrat mit einbeziehen. Der Ratsbeschluss hat allerdings einen Schwachpunkt: Er tut sich noch schwer mit dem Thema Gemeinschaftsgärten/Urban Gardening in öffentlichen Parks.

Wer ist sonst noch dabei?

Zum Beispiel Vertreterinnen und Vertreter von Campusgarten und Gartenwerkstadt Ehrenfeld, der Dokumentarfilmer und „Foodsharing“-Gründer Valentin Thurn, die „Taste of Heimat“-Vorsitzende Katharina Schwartz (Colabor), Peter Zens vom Erlebnisbauernhof Gertrudenhof, der Klosterbauer Peter Schmidt, …

Wo gibt’s weitere Infos?

Zum Beispiel hier:

Ernährungsrat Köln

http://ernaehrungsraete.de/ernaehrungsrat-idee-ueberblick/

Kennst Du das Land, wo dicke Bohnen blüh’n?

NeuLand-ImkerInnen bei der Honigentnahme

NeuLand-ImkerInnen bei der Honigentnahme

Du kennst es nicht? Du kannst es kennenlernen. Am kommenden Samstag, 2. Juli, ab 15 Uhr bei unserem Sommerfest im NeuLand-Gemeinschaftsgarten. Es gibt einiges, was neu ist. Da muss natürlich als erstes das ganz und gar amtliche Dach über dem neuen Foodsharing-Schrank nennen, das Nico und Matthias mit ihrem reizenden Assistenten Stefan gebaut haben. Neu in diesem Jahr ist am Samstag übrigens auch das Wetter. Es wird nämlich sonnig. Kaufen könnt ihr dann Gläser mit der ersten Tracht des NeuLand-Honigs. Unsere Bienen haben geliefert: 15 Kilo feinste Bio-Qualität. Übrigens sind die 15 Kilo nur zehn Prozent des gesamten Honigs, den sie in ihren Stock schaffen. 90 Prozent verbrauchen sie selbst. Das ist bei unseren dicken Bohnen nicht so. Von denen sind noch viele für Euch übrig. Wir seh’n uns.

In NeuLands-Sandarena staut sich nach Regenfällen das Wasser

In NeuLands-Sandarena staut sich nach den Regenfällen das Wasser

Dicke Bohnen in und Mohn an Pflanzkiste

Wer Reis kann, kann auch Soja!? – Soja-Experiment auf NeuLand

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SOJA – diese vier Buchstaben polarisieren nicht nur beim Geschmack, sondern auch, wenn es um den Anbau geht. Soja gilt als Klimakiller, da insbesondere in Südamerika Regenwald für den Soja-Anbau gerodet wird. Dieses Soja landet jedoch vor allem über den Umweg Tier auf dem Teller. Tofu-Liebhaber können etwas aufatmen. Doch woher kommt das Tofu-Soja? Soja wächst auch bei uns! Die Landessaatzuchtanstalt der Uni Hohenheim und Taifun haben Hobbygärtner deutschlandweit eingeladen, an einem Experiment zum Anbau von Soja teilzunehmen. Das Ziel: Soja nachhaltig, transparent und regional anzubauen. Nach dem Motto „Wer Reis kann, kann auch Soja!?“ macht NeuLand bei dem Experiment natürlich gerne mit. Wir sind gespannt, ob es im Herbst für ordentliche Tofu-Schnitzel reichen wird. Größter Feind des NeuLand-Soja bis jetzt: Bauchfüßler mit und ohne Haus – nach dem ganzen Regen können wir das Wort „Schnecke“ nicht mehr hören.

Vandalismus – NeuLand wird sich wehren!

Frank stellt die Boxen wieder auf die Böcke.

Frank stellt die Boxen wieder auf die Böcke.

Im Moment überwiegt bei den NeuLändern natürlich die Wut. Irgendwelche Vollidioten haben nachts zwei Bienenboxen umgetreten. Unser Bienen-Mentor Frank schätzt, dass ein Volk verloren ist. Für das andere bestehe Hoffnung. Aber trotz dieses Rückschlags lassen wir uns natürlich nicht entmutigen. Schließlich ist die Imkerei auf NeuLand von Anfang an eine Erfolgsgeschichte. Bis zu neun Völker haben in den vergangenen Jahren bei uns im Garten friedlich Honig produziert. Bis zu 30 Kilo pro Volk. Einige unserer Imker haben sogar schon schwärmende Völker gefangen und auf NeuLand „einlogiert“. Es geht immer weiter. Frank hält regelmäßig Seminare für bis zu 40 angehende Imker. Eins steht fest: Wir werden uns auf keinen Fall unterkriegen lassen von Schwachköpfen, die wir mit großer Wahrscheinlichkeit sogar kennen. Wir haben bei der Polizei Anzeige erstattet. Vorschläge, wie wir uns darüber hinaus gegen bestimmte Leute zur Wehr setzen, diskutieren wir derzeit intern.

Wirsing im Weltall

Gelandet: UFO-Gewächshaus im Garten.

Gelandet: UFO-Gewächshaus im Garten.

Es gab bei NeuLand mal eine Frau, die hat allerhand schiefe Ebenen aus Brettern gebaut. „Landebahnen für Wirsing“ seien das, teilte sie auf Anfrage mit. Schließlich kreise das Gemüse unablässig im All, immer auf der Suche nach Möglichkeiten, zur Erde zu gelangen. Wir zumindest waren vorbereitet. Jetzt scheint ein UFO bei uns gelandet zu sein. Jedenfalls sieht die ehemalige Kuppel eines Dachfensters so ähnlich aus. Prima Gewächshaus übrigens. Ansonsten startet die Saison, und NeuLand ist mal wieder ziemlich sexy. Fast alle Beetkisten sind vergeben, zahlreiche Neu-Gärtner am Start. Es gibt eine Warteliste für die Kisten. Wir versuchen, es allen recht zu machen. Das Interesse von Menschen aus aller Herren Länder an der Fahrrad-Gang steigt von Mal zu Mal. Und es ist eine Freude zu sehen, wie sich die Menschen über ihre neuen Räder freuen. Da werden manche „ersten Runden“ über NeuLand zum Jubel-Korso.

Vielfalt in mehr als 1000 Köpfen: Das 1. Kölner Saatgutfestival war riesig!

Mehr als tausend Besucherinnen und Besucher sind vergangenen Samstag ins Studienhaus der Volkshochschule geströmt. In fünf Räumen und dem Festivalcafé drängten sie sich oft in Dreierreihen, um mit Saatgutanbieterinnen und -anbietern, Gemeinschaftsgärten und Ernährungsinitiativen ins Gespräch zu kommen. Das 1. Kölner Saatgutfestival (nach bereits drei Saatguttauschbörsen) hatte NeuLand gemeinsam mit Vertreterinnen anderer Kölner Gemeinschaftsgärten organisiert.

Einen Nachmittag lang wurde in der VHS samenfestes Saatgut getauscht und erworben, gärtnerisches Wissen geteilt und lebendig über Vielfalt und regionale, saisonale Ernährung diskutiert. Am NeuLand-Stand im ersten Stock konnten Kinder mit Andrea basteln, Simon tauschte Saatgut für den Gemeinschaftsgarten ein und Gisela brachte Honig und NeuLand-Infos an Mann und Frau, während Doro unten das Rahmenprogramm mit Vorträgen und Filmvorführung moderierte.

Rahmenprogramm, vollgepackt mit Wissen rund ums Saatgut

Im Vortragsraum herrschte so viel Andrang, dass die BesucherInnen oft nur Stehplätze ergattern konnten. Dr. Susanne Gura vom Verein für Nutzpflanzenvielfalt (VEN) zeigte in ihrem Vortrag, wie bedroht die Sortenvielfalt in Garten und Feld ist, und welche erfolgreichen Ansätze es gibt, um sie zu bewahren. Sabine Lütt, Saatguterhalterin aus dem Hunsrück, teilte ihr praktisches Wissen zu Saatgutgewinnung und Sortenerhalt mit mehr als 70 Besucherinnen und Besuchern. Birgit Scherer-Bouharroun vom VHS Biogarten Thurner Hof warf in ihrem Kurzvortrag Ideen in den Raum, wie jeder und jede im Alltag einen Beitrag für mehr Vielfalt leisten kann. Und mehr als 80 Menschen folgten dem Dokumentarfilmer Valentin Thurn, der die internationalen Entwicklungen auf dem Saatgutmarkt und die Folgen für die Welternährung darlegte und dafür Ausschnitte aus seinem Film“ 10 Milliarden – wie ernährten wir die Welt?“ zeigte. Große Begeisterung fand die Vorstellung seines Vereins von Taste of Heimat und die Idee des Food Policy Councils (Ernährungsrat), der sich am 7.3. in Köln gründen sollte.

Zwischendurch konnten die Besucherinnen und Besucher im Festivalcaféteria im nahegelegenen hdak-Kubus bei Kaffee und Kuchen die Ausstellung „Boden – Grund zum Leben“ des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erleben und an den Ständen der Gemeinschaftsgärten lernen, wie man Seedballs herstellt, Tomaten pikiert und Sonnenblumen vorzieht. Das Festival endete mit der Vorführung des Dokumentarfilms „Die Saatgutretter“ (2013).

Ernährungssouveränität: selbst entscheiden, wie man sich gut ernährt

Saatgut und Ernährung sind Themen, die immer mehr Menschen beschäftigen. Viele kamen nicht nur aus rein gärtnerischem Interesse, sondern auch wegen ihrer wachsenden Sorge vor den globalen Auswirkungen industrieller Nahrungsmittelproduktion. An den Ständen und Tischen, im Café und auf den Gängen drehten sich viele Gespräche um regionale, saisonale, nachhaltige Ernährung und auf welche Weise die Ernährungssouveränität für den Einzelnen, aber auch für die Stadt und die Gesellschaft zurückgewonnen werden kann.

Geplant als Festival der Saatgutvielfalt, wurde das 1. Kölner Saatgutfestival ein Raum vielfältiger Vernetzung zwischen Menschen mit Haus- oder Schrebergärten, GemeinschaftsgärtnerInnen, Lebensmittelherstellern und Lebensmittelgemeinschaften, GastronomInnen und VertreterInnen von Initiativen und Organisationen. Die Saat, die hier die Besitzer wechselte, wird in den kommenden Monaten und Jahren vielfältig in den Gärten und auf den Balkonen von Köln und seinem Umland wirksam werden – wir hoffen, auch in den Köpfen der Menschen.

 

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