NeuLand Köln

Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

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Das Plätschern ist dem Wasser ein Fest: Jetzt volle Kanne gießen

Das rauscht.

Das rauscht.

Die Temperaturen erreichen Rekord-Niveau. Die Zahl derjenigen, die an diesen heißen Tagen gießen, noch nicht. Wir müssen reinhauen. Haut mit! Gießkannen findet Ihr überall im Garten. Die Tanks werden wir immer wieder befüllen. Jeder kann mitmachen. Und wer zwei Kannen an die Beete trägt, ist genauso willkommen wie die, die Kannen in Schubkarren und Leiterwagen bewegen. Schläuche haben wir übrigens auch. Ab jetzt gelten keine Ausreden mehr.

Gießtipp: Bitte erst abends nach 20 Uhr gießen, und reichlich! Wenn ihr unsicher seid, testet mit dem Finger: Ist die Erde ab Oberfläche 3 cm trocken, sollte gegossen werden.

Das war’s: Aber wie bitter ist das denn?

Auch wenn es banal klingt: Der Auszug aus dem Paradies.

Auch wenn es banal klingt: Der Auszug aus dem Paradies.

Das Paradies ist Geschichte. Pünktlich um 9 Uhr forderte die Gerichtsvollzieherin unseren Freund Ketan auf, seinen Paradies-Garten am Eifelwall zu verlassen. Dieser Aufforderung kamen er, Nina und Jupp nach. Zehn Jahre lang hat Ketan auf der städtischen Brache als Gesamtkunstwerk gelebt und gearbeitet. Jetzt musste er nach langem Hin und Her der Baustelle für den Archiv-Neubau weichen. Ketan geht zunächst ins Bergische Land und begleitet auf dessen Bitte seinen ältesten Freund, der auf dem Sterbebett liegt.

Wir werden gehen, um zu bleiben – Für die Planer ist NeuLand Gesetz(t)

Professor Overmeyer mal als Schirmherr des Verfahrens.

Professor Overmeyer mal als Schirmherr des Verfahrens.

Das Beste wie immer gleich vorweg: Um die nahe und etwas fernere Zukunft von NeuLand müssen wir uns keine Sorgen machen. Im Bürgerbeteiligungsverfahren Parkstadt Süd haben am vergangenen Wochenende zum ersten Mal die Planer das Wort ergriffen. Und es ist weit und breit niemand zu sehen, der einen Gemeinschaftsgarten im neuen Stadtviertel ablehnt. Ganz im Gegenteil: Für die Planer sind wir gesetzt. Und in Politik und Verwaltung mittlerweile auch. Wo wir am Ende landen, wird man sehen. Es gibt zum Beispiel den Vorschlag, dass wir in die unmittelbare Nähe der Großmarkthalle umziehen, um dort einen wie auch immer gearteten Markt zu bereichern. Unser Vorschlag, im Übergang zwischen Grüngürtel und Bebauung zu gärtnern, steht weiterhin. Für einige Planer ist der Park des 21. Jahrhunderts ein produktiver. Diese sympathischen Landschaftsarchitekten sehen uns völlig selbstverständlich als Attraktion mitten im Grüngürtel. So oder so: Es bleibt spannend. Aber der Garten bleibt.

Zielvereinbarungen präsentiert

Am Samstag wurde den Bürgern eine Zielvereinbarung präsentiert, in der die Moderatoren des Beteiligungsverfahrens, Klaus Overmeyer und Simon Hubacher, die Ergebnisse der vier Themenabende der vergangenen Wochen zusammengefasst hatten. In der zehnpünktigen Vereinbarung finden sich viele Forderungen der Bürger wieder. Manche jedoch aus NeuLand-Sicht arg weichgespült bis inakzeptabel. Unsere Forderungen findet man hier. Unserer Idee, die Parkstadt Süd vom Grün aus zu entwickeln, wurde in der Zielvereinbarung entsprochen. Dort heißt es: „Die Umsetzung der Parkstadt beginnt mit der Sicherung und Erschließung des neuen Freiraums.“ Na bitte.

Nicht entsprochen wurde dem Bürgerwillen, dass die Großmarkt-Grundstücke in städtischer Hand bleiben und beispielsweise in Erbpacht vergeben werden sollen. Mit der Formulierung „angemessene Wirtschaftlichkeit“ sind Spekulationen und Spekulanten Tür und Tor geöffnet. Die Zielvereinbarungen im Einzelnen findet Ihr im Anschluss an diesen Text.

Unserer Forderung nach Transparenz widerspricht, dass das sogenannte Begleitgremium am Samstamorgen nicht öffentlich getagt hat. Das Gremium soll, grob gesagt, die Planungsteams beraten, Hinweise geben und am Ende auch Entscheidungen treffen. Dagegen haben auch wir protestiert, und Baudezernent Franz-Josef Höing hat zugesagt, darüber nachzudenken, ob die Damen und Herren in Zukunft öffentlich tagen oder BürgerInnen Mitglieder des Gremiums werden können. Da sich das Begleitgremium bislang eher anonym bewegt hat, erlauben wir uns jetzt einfach mal die Veröffentlichung der Liste mit den Namen.

Unser Fazit des Bürgerbeteiligungsverfahrens bis jetzt: Besser als gedacht, nicht ganz so gut wie erhofft. Wir bleiben dran.

Versuch

Ziel 2

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Wenn im NeuLand der Holunder singt

Gemütlich war's. Trotz allem.

Gemütlich war’s. Trotz allem.

Diese Damen und Herren sind wahrlich nicht aus Zucker. Bis in die tiefsten Abgründe der regenreichen Nacht haben die Sängerinnen und Sänger des Weißen Holunders das Edelweißpiratenfestival eingesungen. Nach 2013 zum zweiten Mal. Damit ist das Tradition, sagen wir jetzt mal. Inci und Verstärkung haben die Küche gewuppt, die Zeltpavillons standen unerschütterlich, und das Bier floss. Etwa in Strömen? Da schweigt des Sängers Höflichkeit.

Bürgerbeteiligung Parkstadt Süd: Welche Themen NeuLand gesetzt hat

Ein neuer Stadtteil entsteht: Die Parkstadt Süd. Die Bürgerbeteiligung ist in vollem Gang, und sieben NeuLänderInnen machen mit. In den Debatten und Diskussionen der vergangenen Wochen waren wir FürsprecherInnen für eine klimagerechte, grüne, sozial gemischte, partizipative und lebenswerte Stadt. Wir waren erfolgreich, NeuLand ist es gelungen, Themen zu setzen.

Wir haben sie in dieser Fotogalerie rot eingekreist. Jeder Kreis ist ein Thema, das wir (teilweise gemeinsam mit Anderen) als Forderung eingebracht haben. Die Originalbilder findet ihr in den Dokumentationen der vier Themenabende, in der auch Thesen formuliert sind, auf die sich die mehr als 100 Diskussionsteilnehmer in den jeweiligen Gruppen geeinigt haben und die die Stadt Köln hoffentlich bald hier veröffentlichen wird.

Heute und morgen („Parkstadt Süd konkret“ hier) wird darüber entschieden, wie die Aufgabenstellung aussieht. Danach sollen die fünf Planungsbüros Konzepte für den neuen Stadtteil entwickeln. Basis sind u.a. die Protokolle der Themenabende. Wir sind gespannt, wie ernst Stadt und Planungsbüros unsere Eingaben (und die viele anderer Engagierter) nehmen und laden euch ein: Unterstützt uns, macht mit – der Prozess ist in vollem Gang!

Hier unsere Forderungen konkret:

  • Die Parkstadt Süd soll klimagerecht werden. Alle Neubauten erhalten Fassadenbegrünung, Dachgärten. Flächendeckend wird ein autofreies/-armes, sharinggetragenes Rad- und ÖPNV-Konzept eingeführt. Der Grüngürtel soll als Frischluftschneise und Naturraum angelegt werden.
  • Die Parkstadt Süd soll vom Grün her entwickelt werden („erst Grün, dann Bebauung“) und ohne Eile.
  • Die Parkstadt Süd soll ein essbarer Stadtteil werden, der Grüngürtel ein erlebbarer, lebendiger, essbarer Park (z.B. Obstbaumbereiche).
  • In der Parkstadt Süd und im Grüngürtel sollen Freiräume für Anwohner/initiativen von Anfang an mitgedacht werden – Freiräume, die gemeinsam entwickelt, verwaltet, gestaltet, genutzt werden können.
  • In der Parkstadt Süd soll es öffentlich zugängliche, gemeinschaftlich-verwaltete Allmende-Gärten auf öffentlichem Grund und Boden geben. NeuLand als Gemeinschaftsgarten soll einen neuen Standort erhalten.
  • Die Parkstadt Süd soll Urban Gardening-Möglichkeiten im Park, am Park, zwischen und auf den Häusern bieten.
  • Urban Farming (ZFarming), also der systematische Anbau von Lebensmitteln, soll auf allen Hausdächern von Anfang an mitgeplant werden.
  • Die Stadt darf dem Verwertungsdruck nicht nachgeben und soll ihre Grundstücke behalten, statt sie an Meistbietende zu veräußern. Sie soll Grundstücke lieber selbst bebauen bzw. in Erbpacht vergeben (gute Rendite!).
  • In der Parkstadt Süd sollen gemeinschaftlich-nachhaltige Wohnformen wie Co-Housing sowie genossenschaftliches Wohnen bei der Wohnbebauung bevorzugt werden
  • Die Parkstadt Süd soll ein barrierefreies Quartier werden, mit einem inklusiv-ganzheitlichen und partizipativen Gesamtkonzept.
  • Der Versorgungsgedanke des Großmarkts soll weitergeführt werden, ein Bauernmarkt mit regionalen Produkten entstehen.
  • Der neue Stadtteil denkt Hochwasserschutz mit.

Diese Forderungen haben wir beim Ideenworkshop am 14.5. gemeinsam erarbeitet.

Es war ganz einfach alles perfekt

Jochen Ott und Henriette Reker mit Michel und Stefan.

Jochen Ott und Henriette Reker mit Judith, Michel und Stefan.

Im vergangenen Jahr haben wir mit Petrus gehadert. Diesmal hat er geliefert. Sonne beim Sommerfest von Anfang bis Ende. Es war perfekt. Die Musik war super, das Publikum entspannt, die Holunderlimo floss in Strömen, und Pizza machten wir wie gewohnt auf allerhöchstem Niveau. Unser Dank geht an die netten Gäste und natürlich auch an uns, weil wir nämlich auch ziemlich toll waren. Wir haben eine knappe Stunde mit den OB-Kandidaten Henriette Reker und Jochen Ott gesprochen. Das Podium stand ebenerdig unter dem Blauregen. Der Garten-Sympathisant Jörg-Christian Schillmöller hat das Gespräch auf der befreundeten Seite Meine-Südstadt.de zusammengefasst. Eine Kleinigkeit hat er vergessen. Natürlich war wieder die Mülltonne Thema, die wir von den Abfallwirtschaftsbetrieben nicht bekommen, weil wir keine Adresse haben. Die Prominenz wird sich kümmern. Wir rechnen jetzt mit zwei Tonnen. Vielleicht schon irgendwann.

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