Danke Alice, Dirk, Lisa, Birgit, Michel, Andrea, Britta, Stefano, Oli, Lara, Biggi, Uschi, Silvana, Alex, Kyra, Bene, Gisela, Wilfried, Sabine, Dirk, Andi, Iwo, Hanna, Antje, Judith, Stefan, Frank, Gerhard, Angelika, Nele, Lena, Felix, Jochen, Ingrid, Timm, Nina, Ruth, Katja, Doro, Andreas, Frank, Nico, Thomas, Kwaggawerk und allen anderen für die tolle Zusammenarbeit an diesem großartigen Sommerfest!
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„Schunkeln für die Revolution“ hieß es an diesem lauen Sommerabend im NeuLand. Gut, der Umsturz blieb aus, als die Sängerinnen und Sänger des „Singenden Holunders“ unsere Arena eröffneten. Aber ansonsten blieben keine Wünsche offen. Die Gedanken waren frei, fünf Schwäne wild, Edelweißpiraten treu, Country roads führten geradewegs nach Hause, und die, die hinger de Jardinge stonn un spingkse, sind immer noch keine besseren Menschen geworden in der Dirty old town. Und als am nächsten Tag die Sonne aufging, war sich der harte Kern der Übriggebliebenen am Lagerfeuer einig: „Der Kommunismus, der hät ene Rhythmus. Einer fängk zu schunkeln aan, bes jeder mit muss.“ Aber wohl nicht heute, und morgen wohl auch nicht. Denn: „Nur keine Hektik – wejen der Dialektik.“
Seid ihr auch der Meinung, dass zu viel Essen im Müll landet? Dann bringt am Freitag, den 19. Juli Euer übriggebliebenes Gemüse mit und kommt in den Gemeinschaftsgarten des Kölner NeuLand-Vereins. Dort wird mit dem Sternekoch Björn Freitag (WDR) und der Food-Aktivistin Talley Hoban die Grundlage für einen schmackhaften Eintopf geschnippelt. Der wird nicht etwa auf dem Elektroherd gekocht sondern stilecht in den Töpfen von holzbefeuerten Gulaschkanonen. Wer also eine Mittagspause mit Spaßgarantie im sonnenbeschienenen Garten verbringen möchte, den heißen wir am Freitag, 19. Juli, ab 13 Uhr, im NeuLand-Garten willkommen!
Rough Cooking auf NeuLand. Der Wind blies in gefühlter Sturmstärke das Mehl von den Brettern. Aber die Köche hat das am Samstagabend nicht aus der Ruhe gebracht. Wir haben den Priester gewürgt (Strozzapreti), an Ohren gezogen (Orechiette) und Hunderte selbst angebauter Bohnen zur Sau gemacht. Dazu gab’s frisch rasierten Kopf- und Meldesalat aus dem Garten. Die erste Schnibbelparty war ein leckerer, leidenschaftlicher, kreativ chaotischer Schmaus. Herzlichen Dank an Chefe Stefano, der uns Teig wellen und gewähren ließ! Die Schnibbelparty war der Höhepunkt einer Woche der Neuerungen: Ein ausgedienter, überseeerfahrener Gerätecontainer kam an. Die alten Container fanden neue Standorte und werden nun zu Büro, Küche und Toilette umgebaut (Danke der Firma Scheidtmann fürs kostenlose Umsetzen!). Die frisch gegründete AG Verschönerung/Entmüllung schlug am Samstagnachmittag zu. Sie entsorgte jede Menge Zeugs, das im Garten nichts zu suchen hat – nun können wir uns fürs Sommerfest am 14.7. schmücken! Eine Bitte an alle, die Ausgedientes an den Gemeinschaftsgarten spenden wollen: Sprecht zuerst unseren Gartenkoordinator Dirk Kerstan oder eine andere erfahrene Neuland-Gärtnerin an, bevor ihr sie einfach im Garten ablegt. Wir müllen wirklich zu, weil vieles NICHT verwendet werden kann….
50 Jahre Stiftung Mitarbeit
Apropos Dirk: Wer ihn noch nicht kennt – das ist er:Und zwar auf der 50-Jahre-Jubiläumsfeier der Stiftung Mitarbeit vor zehn Tagen in Remagen. Kölner NeuLand war dazu eingeladen, weil wir 2011/12 die Starthilfe-Förderung der Stiftung in Anspruch nahmen und seitdem zahlreiche Menschen zur Partizipation animiert haben.Eine zweiköpfige Köln-Delegation (Rosa Pollter von der Pflanzstelle in Kalk und Doro Hohengarten von NeuLand) reiste vergangene Woche auch nach München, wo an der Technischen Universität die Tagung „Freiraumplanung und urbane Gemeinschaftsgärten – Kooperationen in Sicht?“ stattfand.Dort berichteten wir in einem Vortrag darüber, welche Erfahrungen NeuLand seit seiner Gründung 2011 in der Zusammenarbeit mit Stadt, Land und Politik gemacht hat.Unser Bericht führte zu einigen Lachern und anschließenden Mitleidsbekundungen bei den rund 200 Verwaltungsmitarbeitern, Forschern, Garten-AktivisterInnen und Studierenden aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz: Köln ist offenbar eine der letzten großen Kommunen in Deutschland, die die Chance urbaner Gemeinschaftsgärten noch nicht erkannt haben und konzeptlos bleiben. Den Vortrag stellen wir in Kürze auf diese Seite. Bis dahin: Amüsiert euch anderweitig. Zum Beispiel mit Stefanos Schnibbelparty-Video:
Ja, ja NeuLand zieht Kreise. Jetzt sind wir sogar schon Thema der deutsch-amerikanischen Regierungsgespräche auf höchster Ebene. Angela Merkels Satz „Das Internet ist für uns alle NeuLand“ ließ aufhorchen, führt aber sachlich in die Irre. NeuLand ist nicht für uns alle das Internet. Wir sind nämlich alles andere als virtuell. Unsere Bohnen kann man pflücken, kochen und auch essen. Versuch das mal mit Spiegel-Online.
Lokaler als wir geht nicht
Wir haben uns in der vergangenen Woche aber nicht nicht ausschließlich der Verbesserung der transatlantischen Beziehungen gewidmet. Es wurden Vorbereitungen getroffen für die Ankunft eines neuen Lagerraums für unsere Gartengeräte. Uns steht ein Übersee-Container ins Haus. Jetzt könnte man meinen, unter weltweit täten wir’s nicht. Ganz falsch. Lokaler als wir geht nicht. Seit Samstag hat das Bürocontainer-Dach als Tankstelle ausgedient. Wir haben die 1000-Liter-Gefäße heruntergeholt, weil das Büro in Kürze versetzt wird. Außerdem haben wir in unserer Bohnenrepublik NeuLand jede Menge Erde bewegt, um Platz für den neuen Container zu schaffen. Arbeit satt. Zum Schluss noch ein Wort an die Kanzlerin: Frau Merkel, betreten Sie doch mal NeuLand im Internet: www.neuland-koeln.de. Oder kommen Sie vorbei. Ganz real. Bei uns ist immer offen. Und sie werden danach aussehen, als wären sie in den Jungbrunnen gefallen, denn: NeuLand – wir machen aus Pudding Muskeln
Mein lieber Kokoschinski! Wo seid Ihr Ausreißer denn jetzt gelandet? Ihr wart doch wie wir. Wir hatten doch alle das gleiche Ziel: Landes-Land in Volkes Hand. Und jetzt? Die große Ranschmeiße an das Obervolk in menschenfeindlicher Umgebung? Liebe kecke Vorzeigekiste und lieber tumber Pflanzsack, der gerade noch so nett auf rotem Sand auf dicke Bohne machte: Was wollt Ihr denn im Rheinauhafen? Über Nacht schon wieder rüber gemacht. Diesmal in die Oberstadt. Schon wieder gelandet in einer Beton-Landschaft ohne einen Hauch von Grün. Und jetzt die edle Wurzelholzkiste geben an feinsten Prinzessböhnchen im Designer-Bändchen-Folien-Säckchen? Habt Ihr denn gar keinen Stolz? Und wo habt Ihr eigentlich den Piraten aufgegabelt?
„Freunde, lasst uns abhauen“
Ach so, der ist nur mit dabei als Erinnerung an die rebellische Zeit. Gemeinschaft, Allmende und so. Als alles allen gehören sollte. Und die Eigentumswohnung mit Blick auf den Strom so unvorstellbar war wie ein Zweitwagen und zwei Tiefgaragenparkplätze. Lange her. Freibeuter, mach, dass die NeuLand-Ausreißer weiter ziehen. Nach dem Motto der Bremer Stadtmusikanten: „Freunde, lasst uns abhauen, was Besseres als hier finden wir überall.“ Und wie sagte schon vor Jahren unser aller Kokoschinski. „Wer freiwillig im Rheinauhafen wohnt, der findet es überall schön.“