Ganz kurz: Die Jungs vom ADAC haben den Stapler mit der Winde ihres Abschleppwagens in Richtung Alteburger Straße aus dem Garten gezogen. Die schon behobenen Schäden auf unseren Wegen hielten sich in engen Grenzen. Das lag natürlich in erster Linie daran, dass wir überall mindestens zehn Zentimeter Tennisplatzsand aufgetragen haben. Alles gut gegangen. Der Stapler ist wieder auf dem Bolder-Gelände. Danke nochmal für die Paletten. Und nichts für ungut; Herr Verwalter!
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NeuLänderin Katja über den Aktionsnachmittag gegen Lebensmittelverschwendung auf dem Hürther Gertrudenhof
Auf einem Tisch im Hof: Unförmige Gurken und Kürbisse, zu große und zu kleine Kartoffeln und Kohlköpfe, die keine Chance haben in den Supermarkt zu gelangen. Trotz ihrer Form und Größe landen sie jedoch nicht im Abfall, sondern werden günstiger oder extra deklariert verkauft, wie uns Bauer Peter Zens versicherte.
Dann begann die Führung über den Hof, aufs Feld, ins Kartoffelhaus – aussortierte Kartoffeln dienen noch als Schaffutter – und zu den Tomaten, deren Restbestände wir ernten und mitnehmen durften.
Führungen dieser Art um Kinder und Erwachsene an die Problematik der Lebensmittelverschwendung heranzuführen und auch mögliche Alternativen aufzuzeigen, gibt es häufig auf dem Gertrudenhof. Öffentlichkeitsarbeit wird groß geschrieben.
Leider jedoch ist das Gemüse, das hier produziert wird, keine Bio-Ware. Trotz dem sehr guten Ansatz der Lebensmittelverwertung wird auch hier gedüngt. Schade, wie einige Besucher fanden.
Zu erwähnen bleibt die leckere Kürbissuppe für alle Teilnehmer nach dem Rundgang!
Die NeuLänder Alex Follmann und Judith Levold vertreten NeuLand am Mittwoch beim dritten Treffen des BUGA-Beirats, zu dem die Stadt einige Initiativen und Verbände eingeladen hat, die mit dem Gelände am Großmarkt, mit Natur, Bürgerpartizipation zu tun haben. Es könnte das letzte Treffen des Gremiums werden, denn die Stadt Köln wird wohl ihre BUGA-Bewerbung zurückziehen, wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet.
Wie geht es jetzt weiter – in Sachen BUGA und mit dem gesamten Areal zwischen Südstadion und Rheinufer, mit dem Großmarkt und der Dombrauerei-Brache, auf der NeuLand entstanden ist? Wer soll nun darüber entscheiden, wie breit der künftige Grüngürtel wird, der dort entsteht – die Investoren, die dort bauen wollen, die Stadt, die Land verkaufen möchte, die Bürger? Und: Wieviel Geld hat die BUGA-Bewerbung bislang verschlungen?
Solche Fragen wollen wir am Mittwoch in Sachen BUGA stellen. Fallen Euch noch weitere Fragen ein?
„Du Schatz, ich kann das erklären. Es ist jedenfalls nicht das, wonach es aussieht.“ Kein B-Movie aus Amiland. So war das heute auf NeuLand, denn Sätze wie die zu Beginn kamen mir in den Sinn, als ich vier Männner und einen Gabelstapler auf der Rampe von der Koblenzer Straße in unseren Garten antraf. Mein Misstrauen wurde nicht geringer, als der unglückselige Stapler-Chauffeur stammelte, er sei in den Garten gefahren, um ein paar Paletten zu leihen und die so selbstverständlich wie umgehend zurückzugeben. Danach nahm unser Kontaktanbahnungsgespräch einen weniger harmonischen Verlauf. Bemerkungen wie „Dumm gelaufen, festgefahren“ und sogar das garstig Wort „Palettenklau“ blieben dem armen Tölpel nicht erspart. Aber dann wendete sich doch noch alles zum Guten. Der sympathische Bolder-Lagerverwalter wagte sich aus der Deckung und berichtete, dass er beim Verschenken von Paletten an die NeuLand-Gärtner ein wenig über das Ziel hinaus geschossen sei. Er müsse ein paar Geschenke zurückholen, werde die aber später ersetzen. Angesichts dieser Entwicklung und der Tatsache, dass man versuchte, den Stapler mit Unterstützung von zwei netten Handwerkern und einer Dachlatte aus seiner misslichen Lage zu befreien, wurde auch der neutrale Beobachter von Gefühlen wie Mitleid und „maskuliner Fürsorge“ – da ist sie wieder! – überwältigt. Der Verwalter ist in Schwierigkeiten: Paletten hat er immer noch nicht, und der Stapler hat sich den Tag über, Stand Dienstagabend, 21 Uhr, nur einen halben Meter bewegt: Nach unten.
Am Samstag 10.11. von 14 bis 17 Uhr (Treffpunkt an der Strohscheune im Innenhof des Gertrudenhofes in Köln-Hürth)
Ein Nachmittag, an dem ihr auf dem Bauernhof herausfinden könnt, warum die Landwirte Gemüse und Obst oft schon vor Ort vernichten müssen, zum Beispiel weil es zu klein, zu krumm oder nicht „schön genug“ ist und was jeder einzelne von uns dagegen tun kann. Wir holen Restgemüse vom Feld, pressen Saft aus runzligen Äpfeln und schauen uns Kartoffeln an, die’s niemals in den Supermarkt schaffen würden.
http://www.youtube.com/watch?v=sKd3lvztBe4
Und vielleicht sagen wir ja alle am Ende dieses Tages: „Wir lieben Knubbelgemüse“!
Die Kooperationsveranstaltung von NeuLand und Gertrudenhof findet auf dem Gertrudenhof in Hürth statt und wird begleitet von einer Radio-Reporterin des Deutschlandfunkes. Anmeldung erwünscht unter post@gertrudenhof.info. Weitere Infos bei Peter Zens unter 02233-72816. Die Anfahrt ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich.
NeuLand im Zeichen des „schwarzen Goldes“
Los geht’s mit einem öffentlichen Vortrag für alle:
Samstag, 17.11.2012, 10 Uhr,
Ort: Neues Kunstforum (Alteburger Wall 1, 50678 Köln):
Terra Preta – schwarzes Gold
Die Wiederentdeckung der nachhaltig fruchtbaren Erde aus der Herstellung der Amazonas-Indianer beflügelt Wissenschaftler und Gärtner aus der ganzen Welt. Was ist Terra Preta? Film & einführender Vortrag mit dem Permakultur-Experten Edouard van Diem, Hamburg (Tutenberg Institut für Umweltgestaltung, MSB).
Weiter geht’s mit einem zweitägigen Workshop am 17./18.11. (leider ist der bereits ausgebucht, es gibt eine Warteliste für Nachrücker):
Edouard taucht mit uns tiefer in die Erde ein: Was ist Terra Preta genau? Wie ist der Forschungsstand, wo ist sie einsetzbar? Wie kann man sie herstellen und in Gemeinschaftsgärten verwenden? Welche rechtlichen Grenzen gibt es? Wie setzt man eine Miete auf?
Der Workshop mit praktischem und theoretischem Teil richtet sich an NeuLänder und Vertreter von Gemeinschaftsgärten in NRW, die mit Terra Preta arbeiten oder arbeiten wollen.
Die Teilnahme ist kostenlos, die Teilnehmerzahl auf 20 begrenzt. Anmeldung bitte über NeuLand an: info@neuland-koeln.de. Den Programmablauf findet Ihr im Anhang.
Veranstalter sind der Kölner NeuLand e.V. und die Stiftungsgemeinschaft Anstiftung&Ertomis.