NeuLand Köln

Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

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Tschö mit ö, Du schöner Lingemann

Das war's dann wohl.

Das war’s dann wohl.

Alle, die sich von Lingemann noch persönlich verabschieden wollten, müssen jetzt ganz stark sein. Ihr seid zu spät. Der Patient ist leider von uns gegangen. Mit dem Ende war ja schon lange zu rechnen, aber dass es jetzt so schnell ging, hat uns doch überrascht. Natürlich werden wir Lingemann ein verdientermaßen ehrendes Andenken bewahren. Wie oft hat er uns vor den ablandigen Winden der rheinischen Tiefebene geschützt. Hat uns Unterschlupf gewährt, als bei dem legendären Ideen-Workshop die Hühner-Idee gelegt wurde. Sollten wir jemals Federvieh halten, kann der erste Hahn nur einen Namen tragen: Lingemann!!! Aber es muss ja irgendwie weiter gehen. Der Abraum, der sich derzeit jenseits des Bauzauns türmt, wird gerade im Labor untersucht. Sollte er den Ansprüchen genügen, um später als Tiefgaragenboden wieder ausgebaggert zu werden, verfüllt man mit ihm vorher das Loch hinter dem ehemaligen Lingemann. Und irgendwann Ende Oktober verschwindet das Abriss-Unternehmen. Dann gärtnern wir auf Teufel komm raus. Und nur der Himmel ist die Grenze. Na ja, da oben haben wir heute den ersten Zugvögelschwarm über der Halle des Volkes auf seinem Weg Richtung Süden gesehen. Die Natur schenkt uns alles, manchmal aber auch nichts. Halten wir uns an den großen Satz des noch größeren Meisters des öffentlichen Grüns: „Immer weitermachen.“ (Oliver Kahn)

Urlaub auf der Brache – Tag 3.

Frühstart um 8.30 Uhr – wir erwarten 27 putzmuntere Kinder der Grundschule Mainzer Straße. Der Plan: In Kleingruppen die Brache erkunden und den Kids das Sägen, Schaufeln, Schrauben, Sieben und Schubkarre schieben beibringen. Nicht, dass sie das nicht schon könnten. Ich zimmere mit einer netten Kleingruppe einen 1-A-Pflanzkasten, vor allem Diogo will es wissen und bleibt bis zur letzten Schraube. Die Zeit von 10 bis 12 vergeht wie im Fluge. Die Kids sind super, motiviert und neugierig. Fein. Danach hole ich noch Nussecken, habe dann aber einen Hänger und gönne mir für den Rest des Tages ein wenig Urlaub vom Urlaub auf der Brache: Chillen muss auch mal sein.

Urlaub auf der Brache – 2. Tag

Die Sonne scheint, morgens um 9.15 Uhr. Die erste Tat: Tennissand in den Eingangsbereich Koblenzer Straße, dazu eine Reihe Steine, sieht schon viel wohnlicher aus. Danach wieder ein Kiste schrauben – da kommt schon Dirk mit leckerem Kaffee. Passt. Wir kleiden dann die Kiste mit Plane aus – und das im Laufe des Tages bei zunehmender Bewölkung auch noch bei zwei weiteren Kisten. Zwischendurch taucht eine Schulklasse auf, betreut von Kyra. Schüler auf Erdhaufen, in Tomaten beißend. Danach harte Arbeit: Dirk und ich laden erstmal Ahmeds LkW aus (neues Holz für Kisten), danach schleppen wir mit Verstärkung die beiden großen Kisten für den Holzboden des runden Zeltes von der Böschung hinunter zur „Halle des Volkes“. Es sind erste Vorbereitungen für den Winter, denn die Kisten sollen nicht nur geschützter stehen, sondern auch Windschutz bieten. Inzwischen sind auch Birgit, Stefano und Michel gekommen. Und wir hieven noch einen der Wassercontainer via Schubkarre über die Brache zu seinem neuen Standort zwischen den Komposthaufen. Es ist schnell 16 Uhr, und meine Hände sehen aus, als ob ich den ganzen Tag in einem Garten gearbeitet hätte. Was ja auch stimmt.

 

Jörg-Christian Schillmöller ist in dieser Woche Praktikant auf NeuLand.

 

Urlaub auf der Brache – 1. Tag

NeuLand hat einen Praktikanten! Eine Woche lang nimmt sich Jörg-Christian Schillmöller eine Auszeit von seiner Arbeit als Nachrichtenredakteur, um auf NeuLand mit anzupacken.

Lest hier sein Tagebuch-Blog, Tag 1.
Morgens um viertel vor zehn, der Himmel bedeckt. Dirk ist schon da und kocht erstmal einen Kaffee. Gut. Danach machen wir uns an das Bauen von Pflanzkisten. Erstmal begradigen wir den neuen Kasten an der Alteburger Seite, der noch etwas schräg hing. Dann: Sägen von Brettern auf 60 und 80 Zentimeter, und dann mit dem Akkuschrauber das Gerüst an den Euro-Paletten befestigen. Macht Spaß. Mittags kurz zum Baumarkt und neue Schrauben holen, Dirk ist mit dem WDR unterwegs, der ein Porträt filmt. Ich esse Müsli und Obst und blättere in dem Prospekt der „Plan 12“, bevor ich mich an eine etwas mühsame Arbeit mache: Nägel aus Palettenbrettern ziehen. Dann räume ich die Bretterbaustelle auf, und Biggy taucht auf, dann Doro und Judith, und mit Judith im Team schaffen wir noch, einen ganzen Stapel Bretter von Nägeln zu befreien. Fazit: Knapp sieben Stunden an der frischen Luft, die Schuhe rot vom Tennissand, die heiße Dusche danach verdient. Guter Tag.

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Kommentare: 1

  • #1

    Bene (Dienstag, 18 September 2012 13:42)

    Sehen gut aus die neuen Kisten, weiter so!

Eure Parks, eure Wiesen, eure Gärten: Bürgerbeteiligung Innerer Grüngürtel

Am 22. und 29. September bekommt Ihr Gelegenheit mitzubestimmen, wie die Parks, Wiesen, Gärten am Inneren Grüngürtel in Zukunft weiterwachsen sollen: Die Stadt lädt unter dem Motto „MA/ein Grüngürtel“ erstmal zu einer Erkundungstour und eine Woche später zum Bürgerworkshop. Auf der Internetseite der Stadt findet Ihr alle Infos dazu.

Macht mit, beteiligt euch! Dort wo der dabei diskutierte Grüngürtelabschnitt im Süden endet, beginnt die Grünflächenplanung für ESIE, also das Gebiet des heutigen Großmarkts und NeuLand-Areals, das in den nächsten Jahren entwickelt wird. Wie wir uns das vorstellen, könnt Ihr hier nachlesen.

Königin mit Volk und besten Referenzen gesucht

20 Bienenfreundinnen und Bienenfreunde trafen sich auf unserer ehemaligen Brauerei-Brache, um sich von den Spezialisten Frank Methien und Tim Reinhardt im Imker-Workshop erklären zu lassen, wie „die Blume aufs Brot kommt“. Kurz gesagt: Der Workshop war super. Wissentransfer über die Honig-Gewinnung im Gemeinschaftsgarten, wie man ihn sich besser nicht vorstellen kann.

Fand auch Schwester Anna, die im Kloster an der Brühler Straße nach den Regeln des heiligen Benedikts lebt und gekommen war, um noch mehr über die Geheimnisse der Imkerei zu erfahren. Im Kloster, dem beeindruckenden Backsteinbau auf der Hälfte zwischen Bonner Straße und Gürtel, gibt es neben dem großen Gemüsegarten Schweine, Kühe und auch schon zwei Bienenvölker.

Ein Volk anzusiedeln ist auch für uns NeuLänder kein Problem, wenn man den Experten glaubt. Man fängt einfach ein Volk, das einem Imker-Kollegen ausgebüxt ist. Das machen alle so. Erinnert ein bisschen an die Kölner Fahrradszene.

Im nächsten Jahr werden die Workshop-Leiter Frank und Tim zwei Völker bei uns auf der Fläche ansiedeln. Und wenn wir für uns eins dazu fangen, bringen die Spezialisten uns bei, wie wir es anstellen, dass im NeuLand zwar noch keine Milch, aber immerhin Honig fließt. Das sind doch halbwegs paradiesische Aussichten.

Übrigens: Die leere Kiste für das Bienenvolk, die im Workshop als Anschauungsmaterial diente, haben Frank und Tim in der Halle des Volkes stehen lassen. Es wurden bereits mehrere Bienen gesichtet, die Einlass begehrten. Königin mit Volk und besten Referenzen, bitte melden! Wir wären in Kürze so weit.

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