Auch im NeuLand lässt der Oktober keinen Zweifel daran, was die Stunde geschlagen hat. Es herbstelt. Wer jetzt keine Beetkiste hat, der baut sich keine mehr. Wer jetzt allein ist, muss es nicht lange bleiben. Denn selbst in der unwirtlichen Jahreszeit trifft man im NeuLand eigentlich ständig Gemeinschaftsgärtner, die Beete wintertauglich machen, die letzte Ernte einfahren, Saatgut sammeln und sich über neue Mitgärtner und -gärtnerinnen freuen. Es ist viel passiert in den vergangenen Tagen: Angehende Gemeinschaftsgärtner von Wolgast bei Usedom bis Stuttgart beim Neckar haben an dem Workshop „Wie gründe ich einen Gemeinschaftsgarten?“ teilgenommen, zu dem wir gemeinsam mit der Anstiftung eingeladen hatten. Nach einer Führung durch unseren Garten war Bewegung angesagt. An zwei Tagen haben wir den Campus-Garten, die neue Gartenwerkstatt Ehrenfeld, den Guilleaume-Garten und die Pflanzstelle besucht.
Tanz auf drei Baustellen
Im NeuLand tanzen wir derzeit auf drei Baustellen. Die Gastro-AG treibt den Küchenausbau voran, Michel und Helfer sind dabei, eine Pergola zu bauen, um den Blauregen von der Alteburger Straße vor dem Abholzen in unseren Garten zu retten, und Gerhard bereitet die Eröffnung des neuen Eingangs an der Koblenzer Straße vor. Sieht ein bisschen so aus wie die Auffahrt zur Villa Hügel beim Baldeneysee. Nur geschwungener. Und rot. Und überhaupt bietet sich im NeuLand derzeit ein prachtvolles Farbenspiel. Die Ringelblumen blühen um die Wette, und der Baumspinat konkurriert mit dem wilden Wein um den Titel „Mister Indian Summer“. Ernten sollte man jetzt die letzten grünen Tomaten, deren Zweige sich in der seltenen Oktobersonne an die Rankhilfen klammern. Aber zugegeben: Das ist Klammern auf ganz hohem Niveau.