Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Schlagwort: essbare Stadt (Seite 1 von 2)

Urban Gardening Sommercamp 2018 startet erneut auf NeuLand

Hurra! Mehr als 100 Vertreterinnen und Vertreter von Urban-Gardening-Projekten aus ganz Deutschland kommen von 31.8. bis 2.9. zum „Urban Gardening Sommercamp“ im Gemeinschaftsgarten NeuLand zusammen. Themen der Stadtentwicklung, aber auch der praktischen Nachhaltigkeit stehen auf dem Programm der Veranstaltung, die als Barcamp angelegt ist: Die Teilnehmenden selbst bieten Workshops und Sessions an.

Das Camp findet seit 2012 jährlich statt und kehrt mit seiner 7. Ausgabe nach Köln zurück, wo das erste Sommercamp ausgerichtet wurde. Veranstalter ist die Anstiftung in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Gemeinschaftsgärten Köln und dem Kölner NeuLand e.V. Anmeldung bitte über die Anstiftung.

Folgende Veranstaltungen des Sommercamps sind öffentlich, hierfür ist eine Anmeldung nicht erforderlich:

Freitag, 31.8., 20 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Grow Me a Garden – Gemeinschaftsgärten im New Yorker East Village“

Samstag, 1.9., 14 Uhr: Workshop „Parkstadt Süd“

Samstag, 1.9., 17:30 Uhr: Podiumsdiskussion: Braucht die Stadt Urban Gardening?

So schön war NeuLand schon lange nicht mehr!

Es gab vor ein paar Jahren mal eine Gruppe Senioren aus Chorweiler, denen schon beim Eintreten in unseren Garten vor Schreck der Rollator aus den Händen fiel: „Dat soll ene Jarde sing??“
Diese Zeiten sind vorbei. Wir haben weiterhin allen Grund, stolz auf den NeuLand-Garten zu sein, diesen von hunderten Menschen geschaffenen, geliebten und gepflegten Ort der Nachhaltigkeit, der Freiheit, der Schönheit, der Vielfalt und der Kreativität.

Dieses Jahr allerdings muss man sagen: So aufgeräumt waren wir lange nicht mehr. Viele Beete sind tiptop gepflegt – dafür verantwortlich sind u.a. die rund 100 Gärtnerinnen und Gärtner, die diese Saison mitmachen. Eine kleine Bilderschau:

Spitzwegerich im HochbeetRose im HochbeetPaprikapflanzeKompost Urban GardeningInsektenhotel einfachMischkultur Radieschen Lauchzwiebeln Hochbeet Goldlack Urban Gardening HochbeetHochbeete Urban GardeningZuckererbse Graue Buntblühende

(alle Fotos: (c) NeuLand/Doro Hohengarten)

Aufruf zum „Barcamp Essbare Stadt Köln“ am 13. Januar 2018

Am 13.1. im Friedrich-Wilhelm-Gymnasium am Waidmarkt: Das Barcamp Essbare Stadt

Der Startschuss für mehr Gemeinschaftsgärten, Obst- und Nussbäume, Beerensträucher, Hinterhof-, Balkon-, Firmengärten, Bienenweiden auf Verkehrsinseln – alles, was Köln ein stückweit „essbarer“ macht!

Habt ihr eine Idee für euer Veedel? Eine möglichen Standort im Auge? Sucht ihr Mitstreiter für ein Projekt? Oder wollt ihr einfach nur mal hören, was das eigentlich ist – die Essbare Stadt?

Dann seid dabei beim „Barcamp Essbare Stadt Köln“ am Samstag, 13. Januar, und meldet euch schnell an!

Infos und Anmeldung hier: http://ernährungsrat-köln.de/13-1-2018-barcamp-essbare-stadt-koeln/

 

Unsere Stadt zum Reinbeißen! Die „Essbare Stadt Köln“ wächst – jetzt mitmachen!

Die „Essbare Stadt Köln“ ist ein partizipativer Prozess, bei dem Jede/r mitmachen kann. Organisiert wird er vom Ernährungsrat Köln (Ausschuss Essbare Stadt/Urbane Landwirtschaft) und der Agora Köln, in Kooperation mit der Stadtverwaltung und im Austausch mit der Politik.
Das Ziel: Köln wird eine essbare Stadt – hier wachsen mehr essbare Pflanzen, mehr Menschen erzeugen gesunde Lebensmittel.

So kannst du mitmachen:

Du kannst ein eigenes Essbare-Stadt-Projekt in deinem Veedel auf die Beine stellen (z.B. einen Garten gründen) und MitstreiterInnen finden, oder du steuerst deine Ideen und dein Wissen zum Konzept und Aktionsplan „Essbare Stadt Köln“ bei. Am 13.1.2018 findet im Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (Innenstadt) ein großes stadtweites „Barcamp“ statt, bei dem wir uns vernetzen und die Ideen und Projekte vorstellen.

Die „Essbare Stadt Köln“ organisiert sich derzeit in Arbeitsgruppen auf der Projektplattform WeChange – dort findest du auch Termine der AGs und Teilnehmerlisten, auf denen du dich eintragen kannst.  Derzeit gibt es AGs zu den Themenfeldern

  • Essbares öffentliches Grün
  • Gemeinschaftsgärten
  • Kleingärten
  • Streuobstwiesen
  • Soziale- und Bildungseinrichtungen
  • Firmengärten
  • Partizipative Landwirtschaft
  • Biodiversität/Stadtentwicklung
  • Gärtnern auf privaten Flächen.


Einfach hier registrieren, dich auf einer der AG-Teilnehmerliste eintragen und los geht’s: https://wechange.de/project/essbare-stadt-koln/

20 Tonnen Zwiebeln für die Biogasanlage? Ein Gespräch mit Bäuerin Amarine Gillern

Derzeit rettet NeuLand gemeinsam mit vielen Menschen Berge von Speisezwiebeln. Vor zwei Wochen kam die erste Tonne an (und ist nahezu verteilt), heute die zweite. Sie steht am Foodsharing-Schrank – nehmt die Zwiebeln mit und esst sie! Wir helfen euch in den kommenden Tagen mit kreativen Rezepten, einem Zwiebelfestchen und haben kürzlich mit Amarine Gillern gesprochen, der Landwirtin hinter der Zwiebelaktion.
Amarine, was für einen Hof habt ihr – was zeichnet euch aus?

Wir haben einen klassischen, mittelständischen Familienbetrieb in Bedburg/Königshoven bei Bergheim und bauen seit mehreren Jahren Kartoffeln und Zwiebeln an. Durch unsere eigene Sortier- und Packanlage können wir unsere Kartoffeln und Zwiebeln in allen Gebindegrößen selber verpacken und jederzeit mit den eigenen Fuhrpark an unsere Kunden ausliefern. Unsere regionale Vermarktung gibt uns die Möglichkeit, unseren Produkten ein Gesicht zu geben und die Wertschätzung auf beiden Seiten wird gefördert.

Trotzdem habt ihr gerade ein Problem. Ihr werdet rund 20 Tonnen Zwiebeln nicht los. Was ist passiert?

Es gibt viele Landwirte, die bisher keine Zwiebeln angebaut haben. Da viele von ihnen mittlerweile Alternativen zum Zuckerrüben- und Getreideanbau suchen, werden u.a. auch Zwiebeln vermehrt angebaut. Da die Saison für die Zwiebeln fast vorbei ist, und sehr viele Zwiebeln angebaut wurden, sind teilweise noch große Restbestände vorhanden.

Betrifft das nur euch oder auch andere Höfe?

Das betrifft alle Zwiebelanbauer in Deutschland. Aber auch z.B. in den Niederlanden oder Polen.

Warum kann man sie nicht einfach noch ein paar Wochen einlagern und später verkaufen?

Die Saison neigt sich dem Ende zu und die Zwiebeln sind nur noch begrenzt lagerfähig.

Welche Optionen gibt es für euch, die Zwiebeln jetzt loszuwerden?

Wir nutzen natürlich noch unsere Verkaufsmöglichkeiten aber ein Großteil vom Restbestand wird wohl in die Biogasanlage gehen.

Schmerzt das nicht?

Natürlich! Es gibt andere Länder auf unserer Erde wo die Menschen verhungern müssen weil es nichts zu essen gibt.

Einige der Zwiebeln haben bereits angefangen zu keimen. Üblich wäre es jetzt für euch, diese auszusortieren und wegzuwerfen, weil ihr sie nicht mehr verkauft bekommt …

Stimmt. Dabei sind diese Zwiebeln immer noch essbar, z.B. kann man die grünen Keime wie Schnittlauch in den Salat schnippeln. Man muss sie also keineswegs wegwerfen – sie sind zwar nicht mehr vermarktbar, aber durchaus noch verwendbar. (Anm. der Red.: Am 20.6. veröffentlichen wir hier im Blog ein paar leckere Zwiebelrezepte für euch!)

Wir freuen uns, dass wir euch dabei unterstützen können, die Zwiebeln zu retten! Was für eine Zwiebelsorte ist das?

Wir haben verschiedene Sorten. Die hier heisst z.B. Centro.

Du bist ebenso wie wir mit NeuLand Mitglied im Ernährungsrat für Köln und Umgebung. Was möchtest du dort erreichen?

Die Menschen in und um Köln, mit Ihrer Region und den dazugehörigen Landwirten und deren Produkten, wieder in Kontakt zu bringen. Ich möchte das Verständnis für die Landwirte und deren Arbeit mit fördern. Auch ist mir wichtig, dass der Verbraucher weiß, was er isst und wo es herkommt.
Wir haben mit dem Kauf von regionalen Produkten die Möglichkeit genau zu erfahren, wo unsere Lebensmittel herkommen und wie sie in unserer Region gewachsen sind. Durch den Kauf von regionalen Produkten unterstützen wir die heimischen Landwirte und tragen somit zur Stärkung unserer heimische Wirtschaft bei.
Es gibt soviele landwirtschaftliche Erzeugnisse in der Region um Köln, und daher ist es nicht immer nötig Lebensmittel von weiter Entfernung zu kaufen.

Was bedeutet das für dich – regionale Ernährung?

Die eigene Heimat „essbar“ erfahren. Weil ich dann einfach weiss, wo es herkommt. Und ich weiss, dass das was ich aus der Region esse, denselben Wind, Sonne, Hitze etc. während seines Wachstums erlebt hat wie ich. Ich habe – rein theoretisch – die Möglichkeit den Landwirten zu besuchen und mir einen Eindruck zu verschaffen wie z.B. die Kartoffeln etc angebaut werden. Ich könnte den Landwirten fragen – wie einen Nachbarn. Dadurch rückt die Region zusammen und die Verbindung zueinander und das Verständnis sind da.

Wie können Bauern und Urban Gardening-Initiativen in Zukunft zusammenarbeiten?

Wir können unser gegenseitiges Wissen nutzen und Urban Gardening könnte eine weitere wichtige Verbindung zwischen den Menschen in Köln und den Landwirten aus der Region sein.

Was ist aus deiner Sicht wichtiger – regional oder bio?

Regional kann auch Bio sein. Es gibt den konventionellen und den biologischen Anbau. Die Hauptsache für mich ist, dass es aus der Region ist mit kurzen Wegen und die heimische Landwirtschaft unterstützt wird.

Könntet ihr euch vorstellen, eines Tages auf Bioanbau umzustellen? Bioqualität ist immer mehr Menschen wichtig.

Wir bauen seit Jahren unsere Kartoffeln und Zwiebeln konventionell an und haben auch auf dieser Basis unser ganzes Betriebsmodell mit Vermarktung aufgebaut. Wir sind sehr damit zufrieden, aber man weiss ja nie …

Vielen Dank für das Gespräch!

Und an dieser Stelle noch eine Bitte an alle, die Zwiebeln mitnehmen oder unsere gemeinsame Rettungsaktion einfach gut finden: Wer Amarine helfen möchte, zumindest die Transportkosten wieder reinzubekommen, darf gerne spenden. Auch, wer seine Wertschätzung für dieses regionale Produkt und die Arbeit der Bauern ausdrücken möchte. Sprecht uns an oder werft eure Spende in den Spendenschlitz am blauen Küchencontainer!

Warum wir uns im „Ernährungsrat für Köln und Umgebung“ engagieren

Logo ErnährungsratAls erste Stadt in Deutschland hat Köln seit März einen Ernährungsrat. Auch NeuLand arbeitet in diesem Gremium mit.

Warum machen wir mit?

Weil wir glauben, dass wir hier gemeinsam mit engagierten Anderen wichtige Veränderungen für Köln erreichen können.

Worum geht es?

Ziel ist es, dass alle Kölner Bürgerinnen und Bürger über das Wissen und die Möglichkeiten verfügen, gesunde, bezahlbare Lebensmittel selbst anzubauen oder zu kaufen, diese zuzubereiten und zu genießen. Kölnerinnen und Kölner sollen ihre vielfältigen Esskulturen und -traditionen leben und dabei bevorzugt auf regionale, saisonale, frische, ressourcenschonend produzierte und verarbeitete Lebensmittel zurückgreifen können.

Für uns bedeutet das u.a., dass wir uns dafür einsetzen, dass nicht-kommerzielle Urban-Gardening-Räume in Köln weiter bestehen und entstehen können. Denn sie sind Orte, an denen regionale und saisonale Ernährung und nachhaltiger Anbau ausprobiert, gelernt und fortentwickelt werden können. Mehr dazu im Urban Gardening Manifest. Außerdem machen wir uns dafür stark, dass die Parkstadt Süd ein essbares Modellstadtviertel wird.

Wie soll das erreicht werden?

Der Ernährungsrat will möglichst viele Einrichtungen, Personen und Gruppe zusammenbringen, die etwas bewegen können. Sie tauschen sich aus, verhandeln und erarbeiten als Experten und Berater für eine regionale Ernährungspolitik Empfehlungen an die Kölner Politik und Verwaltung. Dabei wollen sie unter anderem eng mit der Verwaltung zusammenarbeiten.

Wer ist im Ernährungsrat?

Der „Ernährungsrat für Köln und Umgebung“ hat in der Regel 30 Mitglieder – 10 aus der Zivilgesellschaft, 10 aus der Wirtschaft und 10 aus Politik und Verwaltung. Vier Mitglieder im Bereich Politik und Verwaltung wurden von den vier großen Fraktionen im Kölner Stadtrat benannt. Weitere Mitglieder wurden in einem einjährigen Prozess, den der Verein Taste of Heimat initiiert hat, benannt, darunter Landwirte, Lebensmittelhandwerker, Gastronomen, Ernährungswissenschaftlerinnen. Acht Mitglieder im Bereich „Zivilgesellschaft“ sind aus den vier Ernährungsrats-Ausschüssen automatisch entsendet – es sind die jeweils 2 gewählten Sprecher aus jedem Ausschuss. Der Ernährungsrat tritt von Juni 2016 an vier Mal im Jahr zusammen.

Vier Gründe für Ernährungsräte

Die wichtigsten Gründe, warum wir Ernährungsräte brauchen (Quelle: ernährungsräte.de)

Was machen die Ausschüsse?

In den vier Ausschüssen kooperieren seit 2015 mehr als 100 freiwillige Engagierte aus Köln und Umgebung zu folgenden Themen:

  • Regionale Direktvermarktung
  • Events zum Thema regionale, nachhaltige Ernährung
  • Urbane Landwirtschaft / Essbare Stadt
  • Ernährungsbildung und Schulverpflegung

Die Ausschüsse treffen sich ca. alle 2-3 Monate. Innerhalb der Ausschüsse gibt es zum Teil Arbeitsgruppen. NeuLand ist mit Doro Hohengarten (Ausschusssprecherin) und Lilia Katona im Ausschuss Urbane Landwirtschaft/Essbare Stadt vertreten. Dort arbeiten wir zurzeit an der Arbeitsgruppe „Essbare Stadt“ mit – mit dem Ziel, die Stadt Köln bei der Ausarbeitung ihres gleichnamigen Konzeptes zu unterstützen. Die Ausschüsse sind grundsätzlich für alle offen, die mitarbeiten wollen. Bewerben kann man sich bei Taste of Heimat.

Gibt es aus NeuLand-Sicht schon Erfolge?

Jein. Die Kölner Verwaltung wurde im Juni 2016 vom Rat der Stadt per Beschluss damit beauftragt, ihr Konzept „Essbare Stadt“ konkret weiter zu entwickeln. Dazu soll sie unter anderem den Kölner Ernährungsrat mit einbeziehen. Der Ratsbeschluss hat allerdings einen Schwachpunkt: Er tut sich noch schwer mit dem Thema Gemeinschaftsgärten/Urban Gardening in öffentlichen Parks.

Wer ist sonst noch dabei?

Zum Beispiel Vertreterinnen und Vertreter von Campusgarten und Gartenwerkstadt Ehrenfeld, der Dokumentarfilmer und „Foodsharing“-Gründer Valentin Thurn, die „Taste of Heimat“-Vorsitzende Katharina Schwartz (Colabor), Peter Zens vom Erlebnisbauernhof Gertrudenhof, der Klosterbauer Peter Schmidt, …

Wo gibt’s weitere Infos?

Zum Beispiel hier:

Ernährungsrat Köln

http://ernaehrungsraete.de/ernaehrungsrat-idee-ueberblick/

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