Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Schlagwort: Flüchtlinge

Besuch der Schulministerin

Sylvia Löhrmann, Schulministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin, war zu Besuch auf NeuLand. Sie informierte sich mit Sven Lehmann, NRW-Vorsitzender der Grünen, und der grünen Ratsfrau Marion Heuser über NeuLand als außerschulischen Lernort und über unsere Projekte mit Flüchtlingen. Wer mehr lesen möchte, findet hier einen Bericht auf meine-suedstadt.de.

Einatmen, ausatmen, ölen und schrauben

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Immer neue Leute entdecken den NeuLand-Garten als Ort, an dem sie konsum- und kostenfrei ihre Ideen verwirklichen können. Eine Yoga-Gruppe fand sich ein und breitete die Matten in der Arena aus. Entspannen auf Waldorf-Kindergarten-Sand. Gerne wieder. Die „Faradgang“ hat ihre Arbeit aufgenommen. Ihr erinnert Euch: Das sind die, die gespendete Fahrräder aufmöbeln und an Flüchtlinge und andere Bedürftige verschenken. Am Samstag waren einige Jungs aus Eritrea bei uns, die im Moment im Hotel Mado wohnen, und haben unter Anleitung geschraubt. War lustig. Nächsten Samstag wieder.

Wie macht der das nur?

Unser Michel. Ein Mann, dem die Frauen vertrauen. Und alle anderen auch.

Unser Michel. Der Mann, dem die Frauen vertrauen. Und alle anderen auch.

Eine typische NeuLand-Woche: Wir haben im Gartencafé geklatscht und über vieles gequatscht, wir haben genossen und gegossen, Kinder bespaßt, sind durch die Half-Pipe gerast, haben Schnecken gejagt und Beschlüsse vertagt. Eine syrische Frau aus den Containern nebenan hat uns mit zwei Jungs besucht. Sie ist Agrarwissenschaftlerin, und aus der Siedlung Koblenzer Straße kennen wir eine Frau, die in letzter Zeit heute häufiger bei uns ist und Arabisch als Muttersprache hat. Wunder gibt’s.

Am Start: Generation Facebook

Herzlich willkommen!

Herzlich willkommen!

Erstaunlich viel Volk haben Friederike, Luis und die anderen vom Verein Bildung&Bauen in kürzester Zeit über´s www zusammengetrommelt und in den Garten geholt: Lateinamerikanische Stimmung durchwehte NeuLand mit Gitarrenklängen, Bohnensuppe, Empanadas und anderen Leckereien nach Nicaragua-Art. Doch Facebook schützt vor Hitze nicht. Auch unsere jungen Freunde, die die Fertigstellung ihres Lehmbaus feierten, mussten verkokelten Schwund beklagen. Unser Pizzaofen hat es einfach in sich, und zehn Sekunden Unaufmerksamkeit werden gnadenlos bestraft.

Neugärtner aus Eritrea

Aber sonst – ein schöner Erfolg. Seit Sommer haben die frisch gebackenen Architekten in traditioneller Lehmbauweise unser Workshop-Angebot bereichert, gestampft, gestochen, gemauert und eine Dachkonstruktion entworfen. Wir müssen nur noch Gewächshausfolie befestigen, und schon haben wir einen lehmigen und lichten Halb-Rundbau, der sehr schön als kleine Bühne fungieren kann. Jetzt ziehen sie weiter, die Lehmbauer, und errichten in einem Dorf in Nicaragua auf genau diese Weise einen Schulbau. Nicht aus Nicaragua, aber fast von ebenso weit her kamen zur Feier auch zehn eritreische Flüchtlinge, die von der Stadt im Hotel Mado untergebracht worden sind. Angelika von der Willkommensinitiative Moselstraße hatte sie in unseren Garten begleitet, wo sie künftig gerne mitmachen möchten. Für´s erste hat Michel sie begrüßt und herumgeführt – und dann gab´s Empanadas, Suppe, Gitarrenmusik. Für alle!

Flüchtlinge und wir – im Garten geht alles!

Da kamen sie – zwei Gruppen von Flüchtlingen mit Sack und Pack voller Grillgut und unsicher, was sie erwarten würde. Wie spreche ich am besten mit jemandem, den Krieg, Verfolgung odereinfach lebensbedrohliche Armut nach Deutschland verschlagen hat? Die Antwort ist ganz einfach und jeder kann es: Lächeln und zuerst mit den Kindern reden, außerdem mit langsamem Deutsch und Händen und Füßen!  Die Pänz sprechen meist viel besser Deutsch als ihre Eltern, die zwischen
der Organisation ihres Lebens in engen Wohnheimen, der deutschen Bürokratie und der Sorge um ihre ungewisse Zukunft mit dem Deutschlernen etwas langsamer vorankommen.  Fazit unseres Sommerblutfestivaltags mit Flüchtlingen aus zwei Kölner Wohnheimen: Gärtnern und Grillen klappen gut, sich grenzüberschreitend amüsierende Kinder zeigen, wie es geht und alles war gekrönt von Sonnenschein und viel Arbeit! Wir hoffen, dass die Vertriebenen wiederkommen und freuen uns, einige von ihnen kennengelernt zu haben.

Niros aus Syrien

Niros, 26 Jahre alt, aus Syrien, seit zweieinhalb Jahren hier. Sie und ihr Mann Bengin haben vier Kinder, das älteste, Mohamad, ist zehn Jahre alt und körperlich behindert, im Bürgerkriegssyrien hätte der Junge nie so versorgt werden können wie hier: er läuft, bis vor zwei Jahren undenkbar. Der Rest ihrer Familie: vor dem Krieg in die Türkei geflohen.
„ich wünsche mir, hier bleiben zu können, denn hier können meine Kinder zur Schule und ich sehe eine Zukunft.“

Sultana aus dem Irak

Sultana, 26 Jahre alt, aus dem Irak, seit 2 Jahren hier. Sie hat drei Kinder und kam mit zwei von ihnen zu Fuß über die türkische Grenze, dann mit dem Auto nach Deutschland – wegen ihres Glaubens wurde ihr Mann im Irak bedroht, auch sie wünscht sich, hier bleiben zu können. Sie hat schon den begehrten blauen Pass, der ihr eine eigene Wohnung ermöglicht
und die Aussicht, arbeiten zu dürfen.  Bei uns darf jetzt schon jeder mitarbeiten und mitgenießen!

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