Der ganz schön große Mahatma Gandhi hat mal die vier Stufen einer gesellschaftlichen Umwälzung beschrieben: „Erst wirst Du ignoriert, dann wirst Du belächelt. Danach wirst Du bekämpft, und dann hast Du gewonnen.“ Wir NeuLänder hatten uns bisher irgendwo in Nähe der Lächel-Stufe angesiedelt. War wohl falsch. Wir haben gerade das Gefühl, dass wir die ganze Treppe im Sprung nehmen. Und das kam so: Keiner Geringerer als seine Jeckzellenz Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, hat jüngst in der Bezirksvertretung Innenstadt sein Projekt „STRASSENLAND“ vorgestellt. Kuckelkorn möchte mit Geschäftspartner Klaus Eschmann die Nord-Süd-Fahrt am 3. Juni autofrei machen. Kernanliegen: „Gemeinsames Neuerleben des öffentlichen Raums, Neudenken von Mobilität und neues Bewusstsein für ein achtsames und nachhaltiges Miteinander.“ Und was macht das mit uns NeuLändern? Wir laufen wie in Watte und jederzeit Gefahr, ohnmächtig zu werden. Fast alle Themen, die NeuLand auf der Agenda hat, sind angekommen im Oberzentrum des vater- und natürlich mutterstädtischen Frohsinns: Im Festkomitee. Kuckelkorn hat auch schon mit der Oberbürgermeisterin gesprochen. Geht wohl alles klar am 3. Juni. Wir von NeuLand sind als „Urban-Gardening-Projekt“ ausdrücklich eingeladen, unsere Vorstellungen auf der Nord-Süd-Fahrt mehrheitsfähig zu machen. Wer mehr dazu wissen möchte, klickt hier. Was bedeutet es nun für NeuLand, den Festkomitee-Präsidenten an der Seite zu haben? Wir stellen uns, natürlich nur rein theoretisch, vor, dass vielleicht mal irgendjemand irgendwann – rein theoretisch – unseren Garten räumen möchte. Für eine Grundschule? Das wäre in Ordnung. Für ein Spekulationsobjekt? Das wäre nicht in Ordnung. Und dann stehen im NeuLand die Garde-Offiziere von Jan von Werth, rote/blaue Funken, die Ehrengarde und die Nippeser Bürgerwehr. Und wir alle zusammen bringen die Funkenartillerie gegen die Bulldozer in Stellung. Und während die Bagger und weiteres schweres Gerät unter heftigem Konfetti- und Kamelle-Beschuss den ungeordneten Rückzug antreten, singen wir „Wie soll dat nur wigger jon, wat bliev dann hück noch ston“. Komisch, was man so träumt, wenn man ohnmächtig ist.
Schlagwort: Räumung
Das Paradies ist Geschichte. Pünktlich um 9 Uhr forderte die Gerichtsvollzieherin unseren Freund Ketan auf, seinen Paradies-Garten am Eifelwall zu verlassen. Dieser Aufforderung kamen er, Nina und Jupp nach. Zehn Jahre lang hat Ketan auf der städtischen Brache als Gesamtkunstwerk gelebt und gearbeitet. Jetzt musste er nach langem Hin und Her der Baustelle für den Archiv-Neubau weichen. Ketan geht zunächst ins Bergische Land und begleitet auf dessen Bitte seinen ältesten Freund, der auf dem Sterbebett liegt.