Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

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2017 – ein kopfschüttelnder stadtpolitischer Jahresrückblick

Grün, Bürgerbeteiligung und zukunftsweisende Stadtentwicklung? 2017 lief da so gut wie nichts in Köln. Zumindest aus Sicht der GemeinschaftsgärtnerInnen des  Kölner NeuLand e.V. Eine kleine Stänkerei zum Jahresende.

Bonner Straße vorher

Bonner Straße nachher

Die Bürgerbeteiligung an den Planungen zur Parkstadt Süd ist 2017 sang- und klanglos eingeschlafen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit beschäftigten sich die Fachleute hinter den Kulissen mit einem Integrierten Rahmenplan, den sie im kommenden Jahr den Bürgern und Politikern vorlegen wollen. Alle Unbeteiligten werden dann schon ziemlich konkret erfahren, wie der neue Stadtteil auf dem Gelände des Großmarktes und der neue Grüngürtel entlang des Bahndamms aussehen sollen. Was uns wundert: Das Büro Lenzen, dessen grober Entwurf für die Parkstadt Süd und die Verlängerung des Inneren Grüngürtels umgesetzt werden soll, ist weiter mit am Start. Obwohl es im entsprechenden Ratsbeschluss hieß, dass weitere Mitarbeit der fünf für die erste Planungsphase gesetzten Teams aus vergaberechtlichen Gründen ausgeschlossen sei…

Verfahren Eifelwall

Angeblich sollen die Vorschläge der Bürger aus den Informationsveranstaltungen in den Rahmenplan einfließen. Verlassen kann man sich darauf aber nicht. Siehe das Verfahren am Eifelwall: Für diesen Abschnitt der Erweiterung des Grüngürtels wurde bereits ein Wettbewerbssieger präsentiert. Ideen der Bürger hat der nicht aufgegriffen. Die Integration etwa des Autonomen Zentrums, die man durchaus kritisch sehen kann, wurde nicht aufgegriffen. Was uns darüber hinaus wunderte: Statt eines essbaren Parkabschnitts mit regionalen Obst- und Nussbäumen sind pflegeintensive und anfällige Platanenalleen geplant. Bäume, Wege, Bänke, Wiese: Ein Park der Zukunft geht anders! Die Erweiterung des Inneren Grüngürtels am Eifelwall liegt übrigens derzeit auf Eis. Die Verwaltung kann erst weiter planen, wenn sie die Bürger bei einer Informationsveranstaltung mindestens formal beteiligt hat. Das hat sie im vergangenen Jahr versucht. Die Veranstaltung wurde abgebrochen. Viele Vertreter des Autonomen Zentrums waren gekommen und forderten lautstark den Erhalt des Zentrums. Eine neue Bürgerbeteiligung ist im kommenden Jahr geplant. Wir sind dabei.

Stadt blockiert, wo sie kann

Auf der Agenda haben wir auch die Zwischennutzung von Flächen auf dem Großmarktgelände und an den Bahngleisen. Dort gibt es drei Eigentümer: Die Stadt, der Liegenschaftsbetrieb des Landes und Aurelis. Wir haben den Gemeinschaftsgarten NeuLand während der Bürgerbeteiligung 2015/16 und danach der Stadt immer wieder offensiv als Pionierprojekt angeboten. Warum? Weil Urban Gardening Impulse für die längst definierte künftige Grüngürtel-Nutzung auf den dafür vorgesehenen Flächen der Parkstadt geben kann. Die Idee wurde allerdings seitens der Stadt abgeblockt. Man vertröstete uns und andere auf später. Bis Ende 2016, spätestens aber 1. Quartal 2017 oder doch 3. Quartal 2017 das stadteigene „Zwischennutzungskonzept“ stehen sollte. Das Zwischennutzungskonzept gibt’s bis heute nicht. Ja wo isses denn nur? Stattdessen seit Januar im zukünftigen Grüngürtel: das zunächst für ein Jahr angelegte „Pionierprojekt“ Ampido. Dabei handelt es sich um einen Parkplatz an der Bonner Straße, schräg gegenüber der Shell-Tanke. Sehr impulsgebend – zwar nicht für eine nachhaltige Stadt, aber dafür, mit dem Auto in die Stadt zu kommen. Parkplatz Süd! Hust!

Keine Flächen für Zwischennutzungen?

Wer noch Bock dazu hatte, konnte sich kurz vor Weihnachten im ersten Parkstadt-Süd-Newsletter der Verwaltung über den aktuellen Sachstand im Plangebiet informieren. Wichtigstes Fazit der Ausgabe: Es gibt im gesamten Plangebiet leider keine einzige Fläche, die sich für Zwischennutzung eignet. Gebäude schon mal gar nicht – außer dem Marktamt, in dem ein Stadtteilbüro für Informationen und Veranstaltungen zur Parkstadt angesiedelt werden soll. Immerhin. Aber: Es gibt auf dem Riesenareal keine einzige städtische Fläche, die zwischen zu nutzen? Kein Marktnebengebäude? Kein verlassenes Büro? Wir glauben, dass man auf Seiten der Stadt Zwischennutzung unter allen Umständen verhindern will. Und das ist vorsichtig formuliert.

Das „Ganzheitliche Umweltbildungskonzept Köln“

Dann das „Ganzheitliche Umweltbildungskonzept Köln“ (UBK). Fast ein Jahrzehnt nach der Anregung dazu im ersten Bürgerhaushalt Kölns, präsentiert das Umweltamt eine „verbesserte“ Version, leider recht frei vom Ergebnis der hurtig noch eingebauten partizipativen Eingaben von Kölner Umweltinitiativen. Eine Mitarbeiterin nennt das Konzept ein „Historisches Dokument“ – so jet jiddet nur in Kölle. Viel Geld fließt demnach in das Umweltbildungszentrum „Gut Leidenhausen“, das in seiner ganzen Schönheit leider weit vor den Toren der Stadt liegt. All diejenigen, die mitten in Köln Umweltbildung schul- und kindergartennah anbieten, sollen sich künftig 50.000 Euro Projektgelder teilen. Viel, viel zu wenig, finden wir. Vor allem, wenn man es wie selbstangekündigt schaffen will, künftig jedes Schulkind mit Umweltbildung vor Ort zu versorgen. Gut aus unserer Sicht: Die bislang unterbesetzte Koordinationsstelle im Umweltamt für Umweltbildungsträger wird ausgebaut.

300 gefällte Bäume

Dann mussten die Bürger die vom Rat beschlossene aggressiv-konsequente Fällung von fast 300 Bäumen auf der Bonner Straße hinnehmen. O-Ton Andrea Blome, seit kurzem Verkehrsdezernentin in unserer Stadt: „Köln hat keinen Planungsstau, sondern einen Umsetzungsstau.“ Damit wollte sie auf der Bonner Straße Schluss machen. Wir hacken einfach mal alles kurz und klein – auch wenn die Bahn zwischen Marktstraße und Verteiler Süd frühestens in zehn Jahren interessant werden könnte, dann nämlich, wenn sie bis in die Innenstadt fährt. Bäume aber schon mal platt, dicke Luft in Bayenthal. Aber bloß kein Stau. Also beim Umsetzen von Unfug.

Alles wird gut I – Köln wird essbar

Doch wollen wir nicht zu pessimistisch sein. Es bewegt sich doch etwas. 2017 war das Jahr, in dem die Essbare Stadt auf den Plan kam – mit guter Unterstützung des Kölner Umwelt- und Grünflächenamts. In den Kölner Veedeln wird es künftig mehr Gärten, mehr Gemüse, Obstbäume, Beerensträucher geben. Nach einem sehr erfolgreichen ersten Gipfel Essbare Stadt im Juli haben sich Arbeitsgruppen gebildet. Zu Themen wie „Kleingärten“, „Gemeinschaftsgärten“, „Firmengärten“, „Biodiversität“ und „Balkone“ arbeiten sie an einem stadtweiten Konzept – auch zahlreiche NeuLänderInnen beteiligen sich. Auf dem „Barcamp Essbare Stadt Köln“ am 13. Januar vernetzen sich nun alle, die intensiv und praktisch daran arbeiten wollen, ihre Veedel essbarer und grüner zu machen. Für Menschen und Tiere. Meldet euch hier an und seid dabei: http://ernährungsrat-köln.de/13-1-2018-barcamp-essbare-stadt-koeln/

Alles wird gut II: Die Vielfalt wird größer

Ein durchaus politisches 3. Kölner Saatgutfestival ist gerade in Vorbereitung. Am 3.3.findet es in der VHS am Neumarkt statt. Zu den beiden Schwerpunktthemen 2018, „Rahmenbedingungen der professionellen Saatgutzucht“ und „Bedeutung der Wildpflanzen für das Ökosystem“, werden Vorträge, Workshops und Beratung angeboten – auch für Einsteiger ins Gärtnern.

Alles wird gut III – NeuLand wird anders

Eins steht fest: 2018 wird NeuLand anders. Bei unserer Klausur im Februar planen wir gemeinsam, wie wir den Garten umgestalten – baulich wie kommunikativ. Im Januar kann man sich wieder auf freigewordene Beete bewerben. Mitmachen kann man aber auch ohne eigenes Beet. Seid dabei, macht NeuLand zu eurem NeuLand, bringt euch ein und am besten noch zwei mit!

Mitsprache beim Grüngürtel? Denkste! Wir Bürger müssen leider draußen bleiben

Das Plakat am Parkplatzzaun.

Alle, die uns kennen, wissen eins: Sprach- und Fassungslosigkeit gibt es auf NeuLand nicht. Jetzt ist es passiert. Binnen vier Wochen hat uns die Kölner Stadtverwaltung zweimal übel überrascht. Aber der Reihe nach.

Parkplatz steht Grüngürtel nicht im Weg?

Wir halten uns ja an die uralte Bauernregel „Gehe nicht zum Fürst, wenn Du nicht gerufen wirst“. Wir wurden gerufen. Und gingen. Ins Technische Rathaus. Dort erfuhren wir, dass aus unserer Idee vorerst nichts wird, am Bahndamm zwischen Bonner und Alteburger Straße einen grünen Pionierpfad als erste Anmutung eines Grüngürtels zu schaffen. Die Verwaltung will, so hieß es, ein Zwischennutzungskonzept schreiben. Darauf könnten wir uns mit unserer Pionierpfad-Idee bewerben. Eine Jury würde entscheiden. Am Jahresanfang richtete die Firma Ampido ohne Bewerbung auf das nicht vorhandene Konzept befristet einen Parkplatz am Bahndamm ein. Genehmigt, weil der Parkplatz den Grüngürtel-Zielen wegen der Befristung nicht entgegen stehe, so die Verwaltung. Dabei hätte man an genau dieser Stelle mit dem Pionierpfad schon morgen beginnen können. Ein amtlicher Vertreter teilte uns vor Publikum mit, dass unsere Pionierpfad-Idee auch daran scheitert, dass andere Grundstücke am Bahndamm „langfristig“ vermietet seien und ein Weg oder Pfad nicht von jetzt auf gleich möglich sei. Drei Tage nach dieser Auskunft hängte die Verwaltung Plakate an den Parkplatzzaun, auf denen man lesen konnte, ab 2018 würde ein grüner Pionierpfad eingerichtet. Von wem? Steht da nicht. Langfristige Mietverträge? Davon ist auf einmal keine Rede mehr.

Beteiligung heißt weiter diszipliniertes Zuhören

Der zweite Schlag traf uns noch härter. Der Landschafts-Architektenwettbewerb um die Gestaltung des Inneren Grüngürtels hat begonnen. Einmal haben wir nicht aufgepasst, und schon winkt der Rats-Ausschuss für Umwelt und Grün eine Vorlage durch, die die Bürger von der Entscheidungsfindung so weit wie möglich ausschließt. Die Vorlage im Wortlaut findet Ihr hier. Einer von uns hat das auf dem Internet-Portal „Meine Südstadt.de“ kommentierend erläutert. Nachlesen kann man das hier. Dem ist fast nichts hinzuzufügen. Bis auf eins: Etliche von uns haben zwei Jahre lang jede Bürgerbeteiligungs-Veranstaltung zur Entwicklung der Parkstadt-Süd besucht. Wir haben uns manchen Abend und einige Wochenenden um die Ohren geschlagen in der Hoffnung, es könnte in Köln zu einem beispielgegebenden konstruktiven Dialog zwischen Verwaltung, Politik und Bürgern kommen. Das Gegenteil scheint der Fall. Beteiligung derer, die es angeht, heißt wie bisher: Diszipliniertes Zuhören. Aber nicht einmal das ist möglich. Eine Bürgerwerkstatt – albernes Wort, wenn man bedenkt, worum es geht – wird der Öffentlichkeit gewährt. Wir Bürger müssen leider draußen bleiben, wenn hinter verschlossenen Türen entschieden wird.

Acht Mitglieder haben sich eingetragen.

Die uns vertretenden Politiker nehmen an den Begleitgremiums-Sitzungen ausweislich früherer Anwesenheitslisten im Parkstadt-Süd-Verfahren nur sporadisch teil. Die interessierten Bürger dürfen nicht rein, deren Vertreter wollen anscheinend nicht. Übrigens nimmt ein Teil des Grüngürtels unabhängig von allen freiraumplanerischen Hütchenspielertricks unübersehbar Gestalt an. Der Grundstein für das Archiv im Grüngürtel am Eifelwall ist gelegt.

Der Beton ist schon da.

Parkstadt Süd – weiter geht’s …

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Bild: Urban Catalyst Studio

Habt ihr diesen Termin am 8.11. auf dem Plan? Informiert euch, redet mit und unterstützt uns in der Bürgerbeteiligung zur #ParkstadtSüd. Jetzt geht es um die Zukunft der Freiräume – und NeuLänderin Judith Levold sitzt für uns in der dritten „Diskussionsarena“.

Bürgerbeteiligung Parkstadt Süd: Freiräume

Dienstag, 8.11., 18:30-21:30 Uhr, Michaeli-Schule

Infos hier auf der Seite der Stadt Köln.

 

 

#ParkstadtSüd: Stand der Dinge

Foto 1-1Seit etwa drei Jahren ist das Gebiet rund um den Kölner Großmarkt, vom Eifelwall bis zum Rhein an der Südbrücke, städtebauliches Sanierungsgebiet. Will heißen: schlecht genutztes Innenstadtareal, auf dem ein neues Stück Stadt entstehen soll. Zwar ist die Sanierungssatzung aktuell nicht rechtskräftig, daran arbeite die Verwaltung aber, heißt es …

2015 fand der erste Teil des Bürgerbeteiligungsprozesses zur Entwicklung der Parkstadt Süd statt. Ein Dutzend abend- oder wochenendfüllende Veranstaltungen hielten Verwaltung, Experten, Planungsteams und gestaltungswillige BürgerInnen, unter ihnen 7 NeuLänderInnen, von März bis November auf Trab. Im November dann die Abschluss-Show im Stollwerck: Nachdem es lange geheißen hatte, aus allen Entwürfen und Eingaben werde die Verwaltung „das Beste“ rausnehmen, wurde plötzlich ein Gewinnerentwurf präsentiert.

Im Gewinner-Entwurf fehlt so manches – vor allem die Vision der Stadt von Morgen

Uns gefällt, dass er einen großzügigen Grüngürtel an der Bahntrasse vorsieht. Die Stadt der Zukunft sehen wir allerdings weit und breit nicht. Die kompakte Parkstadt, deren Wohn- und Geschäftsgebäude sich in dem Entwurf rund um die Großmarkthalle mit bis zum Teil acht Geschossen ausbreiten, ist nach konventioneller Block-Randbebauung geplant. Wir erkennen kaum Ansätze von alledem wieder, was wir und andere Initiativen in dem monatelangen Bürgerbeteiligungsprozess gefordert haben. Wo wird es Freiflächen für die Menschen geben, über deren Nutzung sie selbst entscheiden? Wie soll eine lebendige Stadt wachsen, mit gemeinschaftlichen Bauformen, wenn in großen Blöcken (und nicht in kleineren Parzellen) gedacht wird, die eher Großinvestoren locken? Und wo finden wir die essbare, autofreie Stadt mit modernen Verkehrs- und Versorgungskonzepten? 

Natürlich sei der Entwurf aus dem Hause RMP Lenzen/Ortner&Ortner Baukunst „erstmal nur als Serviervorschlag“ zu begreifen. Doch wie geht es nun weiter – lohnt es sich, weiter zu kämpfen?

Eine Vorlage für einen so genannten „integrierten Rahmenplan“ zur Entwicklung zum gesamten Gebiets will das Baudezernat noch im ersten Quartal diesen Jahres in die politischen Gremien geben. Was da die Politik genau diskutieren und absegnen soll, weiß die Öffentlichkeit bislang allerdings noch nicht. Doch man hört munkeln, dass es zum weiteren Fortgang der Bürgerbeteiligung im Frühjahr auch eine weitere öffentliche Großveranstaltung geben soll.

Wir sind gespannt, ob und wie die Stadtgesellschaft an den wirklich wichtigen Entscheidungen wie etwa zur Grundstücksvermarktung und zu den Vergabeprozessen beteiligt werden soll.

Warum wir uns schonmal umsehen…

Derweil haben wir uns im Januar schonmal einen Sonntagnachmittag lang auf dem gesamten Entwicklungsgelände umgeschaut. Achtung, wir gestehen: Wir prüfen schonmal die besten Standortoptionen für NeuLand. Denn zumindest eines ist klar: Unsere derzeitige Fläche gehört zu den ersten, die bebaut werden. Wir werden umziehen.

Bürgerbeteiligung Parkstadt Süd: Welche Themen NeuLand gesetzt hat

Ein neuer Stadtteil entsteht: Die Parkstadt Süd. Die Bürgerbeteiligung ist in vollem Gang, und sieben NeuLänderInnen machen mit. In den Debatten und Diskussionen der vergangenen Wochen waren wir FürsprecherInnen für eine klimagerechte, grüne, sozial gemischte, partizipative und lebenswerte Stadt. Wir waren erfolgreich, NeuLand ist es gelungen, Themen zu setzen.

Wir haben sie in dieser Fotogalerie rot eingekreist. Jeder Kreis ist ein Thema, das wir (teilweise gemeinsam mit Anderen) als Forderung eingebracht haben. Die Originalbilder findet ihr in den Dokumentationen der vier Themenabende, in der auch Thesen formuliert sind, auf die sich die mehr als 100 Diskussionsteilnehmer in den jeweiligen Gruppen geeinigt haben und die die Stadt Köln hoffentlich bald hier veröffentlichen wird.

Heute und morgen („Parkstadt Süd konkret“ hier) wird darüber entschieden, wie die Aufgabenstellung aussieht. Danach sollen die fünf Planungsbüros Konzepte für den neuen Stadtteil entwickeln. Basis sind u.a. die Protokolle der Themenabende. Wir sind gespannt, wie ernst Stadt und Planungsbüros unsere Eingaben (und die viele anderer Engagierter) nehmen und laden euch ein: Unterstützt uns, macht mit – der Prozess ist in vollem Gang!

Hier unsere Forderungen konkret:

  • Die Parkstadt Süd soll klimagerecht werden. Alle Neubauten erhalten Fassadenbegrünung, Dachgärten. Flächendeckend wird ein autofreies/-armes, sharinggetragenes Rad- und ÖPNV-Konzept eingeführt. Der Grüngürtel soll als Frischluftschneise und Naturraum angelegt werden.
  • Die Parkstadt Süd soll vom Grün her entwickelt werden („erst Grün, dann Bebauung“) und ohne Eile.
  • Die Parkstadt Süd soll ein essbarer Stadtteil werden, der Grüngürtel ein erlebbarer, lebendiger, essbarer Park (z.B. Obstbaumbereiche).
  • In der Parkstadt Süd und im Grüngürtel sollen Freiräume für Anwohner/initiativen von Anfang an mitgedacht werden – Freiräume, die gemeinsam entwickelt, verwaltet, gestaltet, genutzt werden können.
  • In der Parkstadt Süd soll es öffentlich zugängliche, gemeinschaftlich-verwaltete Allmende-Gärten auf öffentlichem Grund und Boden geben. NeuLand als Gemeinschaftsgarten soll einen neuen Standort erhalten.
  • Die Parkstadt Süd soll Urban Gardening-Möglichkeiten im Park, am Park, zwischen und auf den Häusern bieten.
  • Urban Farming (ZFarming), also der systematische Anbau von Lebensmitteln, soll auf allen Hausdächern von Anfang an mitgeplant werden.
  • Die Stadt darf dem Verwertungsdruck nicht nachgeben und soll ihre Grundstücke behalten, statt sie an Meistbietende zu veräußern. Sie soll Grundstücke lieber selbst bebauen bzw. in Erbpacht vergeben (gute Rendite!).
  • In der Parkstadt Süd sollen gemeinschaftlich-nachhaltige Wohnformen wie Co-Housing sowie genossenschaftliches Wohnen bei der Wohnbebauung bevorzugt werden
  • Die Parkstadt Süd soll ein barrierefreies Quartier werden, mit einem inklusiv-ganzheitlichen und partizipativen Gesamtkonzept.
  • Der Versorgungsgedanke des Großmarkts soll weitergeführt werden, ein Bauernmarkt mit regionalen Produkten entstehen.
  • Der neue Stadtteil denkt Hochwasserschutz mit.

Diese Forderungen haben wir beim Ideenworkshop am 14.5. gemeinsam erarbeitet.

Urban Gardening Manifest: Warum die Stadt unser Garten ist

Jetzt sind auch wir unter die Manifestas gegangen. Warum? Weil wir den Beweggründen und Zielen der Urban Gardening Bewegung zusammen mit zahlreichen anderen Gemeinschaftsgärten in Deutschland Ausdruck verleihen möchten. Wir wollen gezielt daran mitwirken, dass unsere Städte lebenswerte Räume gelebter Nachhaltigkeit und Teilhabe werden. Dafür möchten wir Politik und Verwaltung überzeugen, sich für gemeinschaftliche Gartenräume einzusetzen.

Das Urban Gardening Manifest „Die Stadt ist unser Garten“ wurde beim bundesweiten Sommercamp der urbanen Gärtner im September 2014 in Nürnberg einstimmig verabschiedet. An der Redaktion war NeuLand über eineinhalb Jahre maßgeblich beteiligt – gemeinsam mit dem Allmende-Kontor, dem Prinzessinnengarten, dem Kiezgarten, „Eine andere Welt ist pflanzbar“ und der Anstiftung.

Wir sind Erstunterzeichner. Mehr als 110 Gemeinschaftsgärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben das „Die Stadt ist unser Garten“ bereits unterzeichnet. Das Manifest gibt’s auch auf Englisch, Arabisch, Türkisch.

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