Neulich im NeuLand. Ein Pärchen Mitte 20 ist bereit für den nächsten Schritt. „Wir haben uns das länger überlegt. Wir sind hier, um den Vertrag zu unterschreiben.“ „Hä, was für einen Vertrag?“ „Um hier zu gärtnern.“ Liebe Freunde des urbanen Grüns: Wir sind doch kein Fußball-Verein! Bei uns hat die Mittelfeldsalat-Strategin keine Ausstiegsklausel. Und für unseren Braunfäule-Abwehrrecken wurde keine Ablösesumme festgeschrieben. Da könnte ein großer Gartenverein kommen und unseren Verteidiger der Tomatenpflänzchen mit der Aussicht locken, in der nächsten Saison um einen internationalen Titel zu gärtnern. Damit haben wir keine Verträge. Unsere Devise bleibt: Paragraphenfrei die Gärtnerei! Alles, alles, alles gehört allen, allen und nochmal allen.
Winde wehen, Schiffe gehen, aber unser Zelt bleibt stehen
Ansonsten war in der vergangenen Woche wie immer eine Menge los in unserem Gemeinschaftsgarten. Das Wichtigste zuerst: Winde wehen, Schiffe gehen, aber unser Zelt bleibt stehen. Der aus gegebenem Anlass spontan gegründete Arbeitskreis „Statik, Zelt und Windprognose“ stabilisierte das mit Abstand höchste Gebäude auf NeuLand vorerst dauerhaft. Unser Gewächshaus entließ zahlreiche Jungpflanzen in die Beetkisten-Freiheit, der Rollrasen wächst wie Hulle, eine neue Beetlinie wurde vollendet, und der Weiden-Dom wird schneller als gedacht zur grünen Hölle. Beim Südstadt-Straßenfest haben wir zusammen mit den freundlichen Gartensympathisanten von „meine-suedstadt.de“ einen Stand auf der Kurfürstenstraße gerockt. Während die Waffeln der Online-Berichterstatter weggingen wie geschnitten Brot, brachten wir jede Menge junges Gemüse unter die Leute. Im Vorzucht-Modus. Schönes Fest, viele Besucher, gerne wieder. Und sowieso halten wir es weiterhin wie Andy Möller, leidenschaftlicher Naturfreund mit einem ausgeprägten Schwalben-Faible, gefangen im Körper eines überdurchschnittlich begabten Ballathleten. Als dessen Vertrag bei Borussia Dortmund auslief und Wechselgerüchte die Runde machten, stülpte er spontan sein Inneres nach Außen und ließ so oder so ähnlich das Gärtnerherz sprechen: „NeuLand oder Madrid. Hauptsache Dahlien.“