Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

Schlagwort: Umweltschutz

Gut besuchter Aktionstag bei NeuLand: Ein Hoch auf das Gemeingut Boden!

Eine Menge TeilnehmerInnen, ein vielfältiges Workshop-Programm und eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion:  Unser Bodenschutzaktionstag am 10. September, den wir gemeinsam mit dem UfU-Institut veranstaltet haben, war lehrreich, informativ und einfach klasse!

Wir wissen nun zum Beispiel, dass es in Deutschland zwar einen recht brauchbaren Gewässerschutz gibt, aber immer noch kein umfassendes Bodenschutzgesetz für die Landwirtschaft – damit gibt es auch keinen Schutz des Gemeinguts Boden vor zerstörerischen chemisch-synthetischen Praktiken. Wir haben herausgefunden, dass Biobauer Bursch mit der Demeter-Methode gelernt hat, die Natur besser zu beobachten und zu verstehen – so dass er seinen von Läusen befallenen Salat so lange nicht spritzt, bis die Florfliegen und Marienkäfer wieder in der Überzahl sind. Und wir wissen, dass die Erde in den NeuLand-Pflanzkisten genügend Nährstoffe besitzt und ein wenig zu viel Stickstoff.

Vielen Dank an alle Mitwirkenden und TeilnehmerInnen – und viel Spaß beim Klicken durch die Fotos von Fabian Stolpe (UfU):

 

Stachliger Schatz: NeuLands Disteln nähren Finken

Wildes Disteldurcheinander am "Mount Gersmann"

Wildes Disteldurcheinander am „Mount Gersmann“

Zu sehen: Die Gemeine Kratz-Distel (Cirsium vulgare) und die Weg-Distel (Carduus acanthoides)
als schaurig-wildes, fast erwachsenengroßes Durcheinander. Auf unserer Brache, einer Aufschüttung mit fremdem Erdreich zur Abschirmung vor potenziell verseuchtem Boden, gedeiht etwas Wertvolles.

Die Gemeine Kratzdistel - nicht gemein genug für diesen Rüsselkäfer!

Die Gemeine Kratzdistel – nicht gemein genug für diesen Rüsselkäfer!

Wieso Wertvolles? Diese Vegetation aus Disteln bietet vielen Finkenarten, insbesondere dem bunten Stieglitz alias Distel-Fink, seine natürliche Nahrung: Distel-Samen. Gerade im Winter finden die gescheckten Schönheiten immer weniger ihres angestammten Futters. Der Grund: In den artenarmen Feldern und Feldrändern, die die Agrarindustrie hervorbringt, und an deren Randbereichen, aber auch in der städtischen „Grün-Ausräumungs-Unkultur“ unserer Städte haben stachelige Disteln keinen Platz. Was für die Finken überlebenswichtig ist, wird als Unkraut vernichtet.

Brachen oder schwach genutzte Innenstadtgrünbereiche wie NeuLand bieten da eine erstaunliche Oase, eine Zuflucht für durchreisende flinke Finken. Herzlich Willkommen!

Iwo Staszewska

Bei der Artenviefaltserhebung im Juni 2014 haben wir an einem Tag rund 95 Wildpflanzen auf NeuLand gefunden. Die gesamte Liste und Infos zum Crowdscience-Event findet ihr auf unserer Wissen-Seite.

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