Gemeinschaftsgarten im Kölner Süden

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Edel, edel unser Garten, und jetzt auch noch mit Kathedrale

Da steht er nun. Nach nur einem Tag Arbeit. Unser Weiden-Dom. Und er muss den Vergleich mit dem berühmten Kollegen in Blickweite jenseits der Bahntrasse wahrlich nicht scheuen. Ja gut, jetzt hört man die Erbsenzähler wieder nörgeln, dass es doch noch Unterschiede gibt zwischen der Protzkirche an der Trankgasse schräg gegenüber von McDonalds und unserer Kathedrale der Natur. Den Nörglern sagen wir: Effizienz ist Bauwerk fertig in Abhängigkeit von Arbeitszeit mit Leidenschaft. Und da sind Michel und sein Team allen Dombaumeistern und einer -meisterin der vergangenen 764 Jahren um Ewigkeiten voraus.

Besuch vom „Gartenglück“

Ewigkeiten waren naturgemäß nicht Themen dieses Workshops-Wochenendes im NeuLand. Statt dessen stand der Samstag ganz im Zeichen der eher kurzfristigen aber gewohnt effizienten Wissensvermehrung in unserem gemeinschaftlichen Urban-Grün. Katrin Iwanow von „Gartenglück“ erklärte in ihrem Seminar, wie man Gemüsepflanzen anzieht und umtopft. Wer das verpasst hat, kann sich entsprechende Videos mit ihr auf gartenzwerg.tv im Internet angucken. Live war aber noch besser. Und Armin Thiesen zeigte uns, wie man Apfelbäumchen veredelt. Edel, edel unser Gartenprojekt auf mittlerweile 6242 Quadratmetern Tennisplatzsand. Und jetzt auch noch mit Kathedale.

Ein Winter-Triathlon der gärtnerischen Arbeits-Vielfalt

Nein, Schönwetter-Gärtner sind wir nicht. Obwohl: Gärtnern im Winter ist schön, macht aber kalte Finger. Davon ließen sich die NeuLänder bei ihrem Winter-Triathlon der gärtnerischen Arbeits-Vielfalt aber nicht abschrecken. Bei Dirk konnte man lernen, wie man Beetkisten baut. Da ging es zunächst allerdings mal darum, Holz zum Bauen beim Zerlegen von Paletten zu gewinnen. Die zweite Diszplin: Selbstbewässernde Pflanzkisten mit Michel. Erstaunen allenthalben angesichts dessen, was da geht. Und zum Schluss: Wie produziert man Terra Preta, die unglaublich fruchtbare Erde der Indios. Iwo referierte souverän. Am Ende waren alle durchgeforen, aber auch die Gäste, die eine Ausbildung imn Bereich Heilerziehungspflege abolvieren und bei uns eine Veranstaltungsreihe für Menschen mit Behinderungen anbieten werden, waren es zufrieden: „Hat sich gelohnt, wir kommen wieder.“

Michels Workshop

„Ich kann gerade mal einen Blumenkohl von einem Rotkohl unterscheiden“ gestand eine ältere Dame gleich zu Beginn. Da war sie natürlich genau richtig in Michels Garten-Workshop für NeuLand- und Balkon-Gärtner. Michel erklärte den Unterschied zwischen Stark- und Schwachzehrern, die Vorteile des Gießens am frühen Morgen und den Einfluss des Mondes beim Gärtnern: „Pflanzen, die überiridsch ,geerntet‘ werden wie alle Kohlsorten und Blumen, sollten bei zunehmendem Mond gepflanzt werden. Unterirdische Pflanzen wie Möhren und Kartoffeln pflanzt man am besten bei abnehmendem Mond“, fasste Michel seine gärtnerischen Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten zusammen. Michel hat wirklich jeden ein bisschen schlauer gemacht. Nachdem die Grundlagen abgearbeitet waren, wurde aus dem Workshop hohe Schule. Thema: Effiziente Mikro-Organismen. „Ein Bio-Bauer in Fukushima erntet in der Nähe der havarierten Rekatoren absolut unbelastetes Obst, weil er seit 20 Jahren mit diesen Organismen arbeitet“, berichtete Michel dem staunenden Publikum. Aber der Wahrheit die Ehre: Unumstritten sind die Organismen ganz und gar nicht.

Kleiner Grenzverkehr

Erheblich weniger umstritten sind die beliebten Bezeichnungen für markante Plätze im Garten. Setzen wir die Reihe fort. Nun hat unser Sanitär-Container ja im Moment noch die Anmutung einer DDR-Kontrollstelle im „Kleinen Grenzverkehr“. Als Namen kursieren „Checkpoint Charlie“ und „Helmstedt“. Letzterer ist Favorit. „Ich geh nach Helmstedt“, wenn man aufs Klo muss – das hat was. Für die Wiese auf dem Mount Gersmann kann es angesichts von „50 Jahre Bonanza“ mit der Cartwright-Familie nur einen Namen geben: Südweide. „Pa, ich reite mal eben zur Südweide. Die Leute in der Stadt sagen, einige unserer BLB-Schafe dort sind in Schwierigkeiten.“ „Ausgezeichnete Idee, Adam. Und nimm Little Joe mit. Dann könnt Ihr gemeinsam nach dem Rechten sehen.“ Unvergessen, unvergesslich!

Ein Summen auf NeuLand

Viele Insekten, zwei Stadtimker und 20 Neugierige: Das war der erste Bienen-Workshop mit den beiden Frank Methien und Tim Reinhardt auf NeuLand. Die beiden klärten am Samstag anschaulich die Frage: „Wie kommt die Blume aufs Brot?“. Ein Nachmittag mit Biene war angekündigt – und die Biene kam…

Das waren die Themen:

– Biologie: Ich Biene… wo komme ich her, wo geh ich hin
– Wesen: Beruf(ung) und Triebe
– Nutzen: Die Honigbank
– Imkern: Fünf Zimmer, Küche, Diele, Bad

Acht Pflanzkisten gebaut!

Erfolgreicher Start der Pflanzkästen-Produktionsstraße! 8 Europaletten-Kisten sind das Ergebnis des ersten Bauworkshops am Samstag – vielen Dank an die 12 Helferinnen und Helfer. Besonders gefreut haben wir uns über den Besuch aus Düsseldorf/Wuppertal und Karlsruhe und die neuen Gesichter, zu denen anpackende Hände gehörten.

Die Produktionsstraße lief zwar an der einen oder anderen Stelle noch etwas holprig – aber genau so funktioniert Gemeinschaftsarbeit: Von mal zu mal lernt man was dazu. Wenn wir so weiter machen, werden wir die 200 Kästen bis März auf jeden Fall schaffen!

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